So fördert Dresden junge Unternehmer
Dresden - Der Dresdner Markt für Gewerbeimmobilien und Büros ist ebenso überhitzt wie der für Wohnungen. Existenzgründer und mittelständische Unternehmer können ein Klagelied davon singen. Damit innovative Firmen und Existenzgründer nicht abwandern, investiert die Stadtverwaltung.

"Ich bin sehr froh, dass ich mich hier mit meiner Firma 'Produktinnovation' Flächen ansiedeln konnte", sagt der Unternehmer Benjamin Jähne (42) beim Ortstermin im neuen Gründer- und Gewerbehof Freiberger Straße 114. Ende Dezember wurde der Komplex erst eingeweiht.
Die Dresdner Gewerbehofgesellschaft (DGH - ein Unternehmen der Stadt) investierte dort 4,5 Millionen Euro in Gebäude mit flexiblen Büroeinheiten sowie Hallen (insgesamt 2600 Quadratmeter Mietflächen). Neun Firmen unterschrieben Mietverträge. Keine einzige Fläche ist vier Wochen nach der Eröffnung mehr frei.
Firmenchef Jähne findet: "Der Standort ist top. Urban, bezahlbar und nicht ab vom Schuss auf der grünen Wiese."
Seine Firma war vorher in der Bienertmühle ansässig, hatte Räume im sechsten Stock. "Unsere Produktion von Flugsimulatoren stieß da regelmäßig an Grenzen", erinnert sich Jähne.
Nun in Löbtau hat er Büro- und Hallenflächen gemietet, schwärmt: "Uns eröffnen sich jetzt ganz neue Möglichkeiten. Zudem gibt es hier im Gewerbehof Potenzial für Synergien mit anderen Firmen."

Zusammen mit dem Gründer- und Gewerbezentrum Dresden-Löbtau und dem Gewerbehof Großenhainer Straße hat die DGH nunmehr drei Standorte im Betrieb.
„Alle Objekte sind infrastrukturell gut erschlossen und bieten ideale Bedingungen“, erklärt Robert Franke, Chef der Wirtschaftsförderung der Stadt.
Die DGH kann eine Erfolgsbilanz vorweisen: Gegenwärtig sind ihre drei Objekte zu 100 Prozent ausgelastet. An der Löbtauer Straße mieten 18 Firmen. An der Großenhainer Straße sind es gar 30.
Der Wirtschaftsverein "pro Dresden" begrüßt das Engagement der Stadt. Geschäftsführerin Birgit Monßen kritisiert aber auch: "Die Angebote reichen bei weitem nicht aus.
Wir brauchen mehr solcher Objekte, um Start-ups Räume geben zu können."



Titelfoto: Eric Münch