Dresden - Anstehen für eine besondere Süßigkeit: Der Hype um die Dubai-Schokolade hat endlich Dresden erreicht. Um eine der lediglich 100 begehrten Tafeln zu kommen, standen am Dienstagmorgen Dresdner wie auch Touristen Schlange - trotz Regen und kaltem November-Wind.

10 Uhr ging der Verkauf im Dresdner Lindt-Store in der Schloßstraße 14 los. Nach einer Stunde waren die limitierten Tafeln allerdings schon ausverkauft!

Doch bereits viele Stunden vorher fanden sich Schoko-Liebhaber vor dem Laden in der Altstadt ein.

Die 15-jährigen Freunde Tim* und Nico* traf TAG24 ganz vorn in der Schlange an. Für ihren Platz direkt an der Ladentür standen die Schüler früh auf: Seit 6.45 Uhr warten sie auf die Rarität mit Pistazien-Füllung.

Vorher hatten sie auf Instagram und TikTok von der Dubai-Schokolade gehört. Weil die Süßigkeit nun auch in Dresden erhältlich ist, sitzen sie jetzt nicht in der Schule, sondern stehen lieber im Regen bei fünf Grad in der Schlange.

Die mit Pistazien, Sesam und Engelshaar (süßliche Teigfäden, die gerne für orientalisches Dessert genutzt werden) gefüllte Vollmilch-Schokolade ist jüngst durch soziale Medien berühmt geworden.

"Die soll echt gut schmecken", sagen die Schüler, wollen für eine Tafel (150 Gramm) 14,99 Euro bezahlen. Der Kilo-Preis liegt bei 100 Euro.

Gleich hinter ihnen steht DVB-Fahrer Khaled (33) mit Freundin Jennie (28). Seit 7.30 Uhr wartet das Paar auf die Nascherei. Die beiden planen, jeweils eine Tafel der begehrten Schokolade zu kaufen, von der eine selbst verspeist und die andere im besten Falle für 120 Euro versteigert wird. "Im Internet wird die Tafel für gut verkauft, da lohnt sich das Anstehen", so der 33-Jährige.

Für die tapferen Wartenden gab es 8.51 Uhr eine kleine Stärkung: Eine Mitarbeiterin des Lindt-Geschäfts verteilte Schoko-Kugeln.

Annette Zager reiste für das gehypte Kakaobohnen-Produkt sogar aus dem über 600 Kilometer entfernten Flensburg an.

Als die 56-jährige Polizistin mitbekam, dass die Dubai-Schokolade in Deutschland verkauft wird, wusste sie gleich, dass sie in eine der Städte fahren muss. Ihre Wahl fiel schließlich auf die sächsische Landeshauptstadt. "Ich liebe Schokolade", gibt Zager zu.

Dafür macht sie zusammen mit ihrem Mann einen dreitägigen Kurzurlaub in Dresden - nur wegen des braunen Goldes! Während ihr Mann noch im Bett liegt, wartet die 56-Jährige sehnsüchtig auf den Moment, wenn sich die Ladentüren öffnen.

Um zehn Uhr ließen zwei eigens engagierte Sicherheitskräfte die ersten von mittlerweile 60 wartenden Kunden ins Geschäft. "Schmeckt super, ein bisschen salzig. Und crunchy", urteilen Tim und Nico zufrieden. Gegen 11 Uhr sind alle Tafeln vergriffen. Manche Kunden sind darum traurig. Ob es bald Nachschub gibt, konnte Lindt noch nicht sagen.

Tatsächlich verlangen Anbieter im Internet bis zu 350 Euro für eine der Lindt-Tafeln, die zum Verkaufsstart in Deutschland auf 1000 Stück limitiert wurden, 100 Stück davon in Dresden.

Dabei werden die noch nicht mal in Dubai produziert. "Die Tafeln werden alle von Hand in Aachen hergestellt", sagt eine Sprecherin.

Nicht nur in Dresden sorgte das braune Gold für Aufregung, auch in Leipzig bestand großes Interesse. Dort wurde sogar schon seit 1 Uhr nachts vor dem Lindt-Geschäft gewartet.

*Namen von der Redaktion geändert

Originalartikel von 10 Uhr, zuletzt aktualisiert um 15 Uhr.