Schwerer Corona-Ausbruch im Gefängnis von Dresden
Dresden - In Sachsens Gefängnissen ist die Zahl der Corona-Fälle rasant angestiegen. Schuld ist ein Ausbruch in der JVA Dresden.
Eigentlich erwartete die JVA Dresden am heutigen Mittwoch hohen Besuch: Justiz-Staatssekretär Mathias Weilandt (39, Grüne) sowie die sächsische Kinder- und Jugendbeauftragte Susann Rüthrich (45, SPD) wollten sich über den familiengerechten Straf-Vollzug informieren.
Doch der Termin wurde abgesagt. Das Justizministerium begründete das auf Anfrage unter anderem mit den vielen Corona-Fällen.
Eine weitere TAG24-Nachfrage deckt auf: Von den 691 Gefangenen der JVA Dresden sind 47 Gefangene infiziert. Damit liegt die Corona-Quote bei rund 6,8 Prozent. Zwei Wochen zuvor waren nur zwei Gefangene infiziert. Laut Justizministerium hat die JVA bereits Maßnahmen ergriffen, ein Lockdown zähle aber nicht dazu.
Außerhalb Dresdens sind Sachsens Gefängnisse fast coronafrei - nur Zeithain verzeichnet einen Infizierten.
Laut Justizministerin Katja Meier (42, Grüne) sollen Sachsens Gefängnisse aus der Corona-Zeit lernen, so seien etwa klare Regeln für Videobesuche geplant.
"Hier brauchen wir ausdrückliche Bestimmungen, damit die Gefangenen Kontakt zu ihren Familien sowie Freundinnen und Freunden halten können", so die Ministerin.
Titelfoto: Peter Schulze