Sachsens erster Supermarkt ohne Verkäufer eröffnet bei Moritzburg
Moritzburg - Seit Sonntag steht in Friedewald bei Moritzburg ein Container, der es in sich hat! Direkt neben dem Bolzplatz gelegen, können sich die Dorfbewohner dort bequem mit Dingen des täglichen Bedarfs eindecken. Doch einen Verkäufer sucht man vergebens. Was hat es mit dem Geisterladen auf sich?

"Fritz' nahverkauf Box" nennt sich der Mini-Supermarkt am Wendeplatz der Buslinie 400. Die Dresdner Kaufmänner Fritz Starke (27) und Stefan Köckeritz (42) haben ihn zusammen mit dem Kölner Handelskonzern Rewe aufstellen lassen.
Komprimiert auf nur 38 Quadratmeter stehen hier 800 Produkte in den Regalen. Neben klassischen Haushaltswaren und Konserven finden sich Milchprodukte, frisches Obst und Gemüse. Für die nicht ganz so Unschuldigen vom Lande gibt es sogar Kondome.
"Der Markt wird täglich beliefert", erklärt Betreiber Köckeritz die Logistik. "Wir sind extrem stolz. Bundesweit ist es erst der dritte Testmarkt."
Wer jedoch auf der Suche nach Alkohol und Zigaretten ist, wird hier enttäuscht.


Alles funktioniert mit EC- oder Kreditkarte

Aus Gründen des Jugendschutzes werden hier weder Alkohol noch Zigaretten angeboten, heißt es von den Betreibern.
Denn es gibt niemanden, der das Alter der Kunden kontrollieren könnte: Der Laden läuft ohne Personal und 24 Stunden am Tag, auch am Wochenende.
Sicherheitskameras sollen Langfingern das Leben schwer machen. Wichtig zu wissen: Alles funktioniert hier nur mit EC- oder Kreditkarte, also komplett ohne Bargeld.
Das beginnt schon vorm Betreten des Geschäfts. Analog zum nächtlichen Besuch in der Bankfiliale schiebt der Kunde seine Karte in ein Lesegerät.
Erst dann öffnet sich die gläserne Schiebetür: Der Warenkorb kann gefüllt werden.


Zum Schluss scannt der Käufer unter Anleitung seine Ware ein und bezahlt mit der Bankkarte.
Titelfoto: Petra Hornig