Ruine wird schmuckes Bürogebäude: Neues Leben für das historische Siemenshaus am Wiener Platz
Dresden - Das Haus kennt jeder, seinen Namen und die frühere Funktion aber wohl nur noch die Älteren. Denn bereits seit kurz nach der Wiedervereinigung steht das Siemenshaus an der Einfahrt zum Tunnel Wiener Platz in Dresden leer.
Seitdem war das 1936 gebaute Haus dem Verfall preisgegeben und der Abriss bereits im Bebauungsplan vorgesehen. Doch nun erlebt es seine Wiederauferstehung und soll den Startschuss für die Entwicklung der Ostseite des Wiener Platzes geben.
"Es ist vorgesehen, das Gebäude grundlegend zu sanieren und es ab 2022 seiner neuen Bestimmung als Bürohaus zu übergeben", sagt Andreas Schöberl, Geschäftsführer der Immopact Sidonien GmbH.
Die Arbeiten dafür haben im Sommer begonnen. Seit einigen Tagen wird nun Stück für Stück der obere Teil des Beton-Dachstuhls abgetragen. Der ist zu beschädigt und wird durch einen neuen aus Holz ersetzt.
Im unteren Teil werden nur die Gauben herausgeschnitten, um Platz für größere Fenster zu machen. Auch im Keller laufen die Arbeiten. Nach der Sanierung bietet das Bürohaus rund 3 500 Quadratmeter Nutzfläche, für die derzeit Verhandlungen mit potenziellen Mietern laufen.
Gebaut wurde es einst als Niederlassung von Siemens, daher auch der Name. Bei der Bombardierung Dresdens wurde es zwar beschädigt, aber nicht zerstört. Kurz nach dem Krieg begann der Wiederaufbau. Danach wurde das Haus unter anderem vom VEB Starkstromanlagenbau als Produktionsstätte genutzt. "Schon aufgrund der abwechslungsreichen Geschichte des Gebäudes war es uns ein Anliegen, das Siemenshaus zu erhalten und vor dem Abriss zu bewahren", sagt Schöberl.
Titelfoto: Montage: imago images/Olaf Döring, Holm Helis