Rechtsradikalen-Demos in Dresden: Ein Problem für Touristen?
Dresden - Dresden Elbland freut sich (mal) wieder über mehr Gäste.
3,5 Millionen Übernachtungen (1,6 Millionen Ankünfte) wurden von Januar bis August 2023 verzeichnet. Damit wurden 92 Prozent des Wertes von 2019 für den gleichen Zeitraum erreicht.
Reserven gibt es jedoch noch bei den Events und im Kongresstourismus. Die regelmäßig stattfindenden Demos von Rechtsextremen im Zentrum der Landeshauptstadt haben auf die Besucherzahlen laut Tourismusverband und Dresden Marketing keinen Einfluss.
Von den 3,5 Millionen Übernachtungen verbuchte Dresden allein rund 2,8 Millionen, das Elbland rund 700.000.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2022 kamen 16 Prozent mehr deutsche und 39 Prozent mehr ausländische Gäste. Am meisten kommen Polen, gefolgt von Österreichern, Schweizern, Niederländern, Amerikanern und Tschechen.
"Die Maßnahmen waren erfolgreich", so Tourismus-Bürgermeisterin Annekatrin Klepsch (46, Linke). Dennoch: "Es ist noch Luft nach oben."
Kaisermania ist ein Touristenmagnet
Der August hatte den vorerst verhaltenen Tourismus im Sommer in Dresden mit Großevents wie der Kaisermania wieder angekurbelt.
"Wir brauchen über das ganze Jahr verteilte Veranstaltungen, die Touristen aus dem In- und Ausland anziehen", so DMG-Chefin Corinne Miseer (47).
Die DMG hat durch gezielte Akquise im ersten Halbjahr 2023 rund 8800 Veranstaltungen nach Dresden geholt, 80 Prozent mehr als 2022.
Dass das Nazi-Demo-Aufkommen ein Touri-Killer sein könnte, verneinen die Touristiker.
Die Besucherzahlen sind davon unbeeinflusst, behauptet Sebastian Klink (42), Chef des Bilderberg-Hotels und stellvertretender Vorsitzender des Tourismusverbands Dresden. "Wir setzen dem etwas entgegen."
Laut Annekatrin Klepsch etwa "positiv zu vermarkten, was wir als Reiseanlässe bieten."
Sie verweist zudem auf das "Grundrecht der Versammlungsfreiheit".
Titelfoto: dpa/Daniel Schäfer