Razzia! Die Plagiatsjäger vom Grenzmarkt: Auch Kunden aus Sachsen droht Ärger
Dresden/Prag (Tschechien) - Guess- und Gucci-Täschchen, Adidas-Schuhe, Nike-Shirts, Markenspielzeug und Uhren: Diese Dinge sind auf den Grenzmärkten in Tschechien für wenige Euro zu erwerben.
Verlockend ist die gefälschte Markenware auch für viele Sachsen, die gezielt dorthin zum Schnäppchenkauf fahren. Doch nun wird es ungemütlich an den Niedrigpreisständen. Der tschechische Zoll führt Großkontrollen durch.
Mit Hunden schwärmten die Plagiatsjäger in Teams erstmals vor wenigen Tagen aus und überraschten die Markthändler im ganzen Land, durchforsteten Stände und Lager.
Bei der sogenannten Aktion "Rybnik" (Fischteich) "fischten" die Zöllner außer auf Märkten im Karlsbader Kreis auch auf dem bei Sachsen beliebten Markt in Hrensko (Übergang Schmilka) mit großem Erfolg. Knapp 820 gefälschte Taschen, Shirts und andere Plagiate im Originalwert von rund 65.000 Euro stellten die Zöllner hier sicher.
Dringend rät der tschechische Zoll sächsischen Schnäppchenjägern vom Kauf der Billig-Fälschungen ab. "Es werden manchmal gesundheitsgefährdende minderwertige Materialien verarbeitet", so Zollsprecherin Ivana Kurkova. Marktkunden selbst kontrolliert der tschechische Zoll nicht.
Doch Vorsicht! Wenn Sachsens Zöllner bei ihren mobilen Kontrollen im Nachbarland erworbene Plagiate entdecken, "werden diese in der Regel sichergestellt", so Zollsprecher Maximilian Hempel.
Landesweit waren in Tschechien 104 Zöllner unterwegs
Der Markeninhaber entscheidet dann über das weitere Vorgehen.
Landesweit waren in Tschechien 104 Zöllner unterwegs, sammelten 6200 gefälschte Artikel ein. Originalwert: Etwa eine Million Euro! Da laut Zoll die Markenpiraterie in den vergangenen Jahren stetig zugenommen hat, werden die Kontrollen weiter regelmäßig fortgesetzt. Die eingeheimsten Fälschungen werden liquidiert.
Titelfoto: Zoll Tschechien