Praxisstart für Klinik-Azubis in Dresden: Zuerst wird der Blutdruck gemessen
Dresden - Seit September tauchen vielerorts junge Menschen in die Berufswelt ein, die bisher die Schulbank gedrückt haben. Für sie beginnt ein neues Abenteuer ihres Lebens. Im Dresdner Diakonissenkrankenhaus starten 70 Azubis ihre Ausbildung als Pflegefachmann oder Pflegehelfer. Am gestrigen Dienstag war ihr erster Praxistag.
Der Morgen begann mit dem Workshop "Vitalisierung": "Das Allerwichtigste, nachdem Ihr Eure Hände gewaschen habt und das Stethoskop auf dem Tablett liegt, ist es, dem Patienten zu erklären, was passiert", erläutert Leiterin Sarah Günther (34) ihren Zuhörern.
Dann wurden Zweiergruppen gebildet, die Papierschnipsel sortieren mussten, auf denen die einzelnen Arbeitsschritte zum Blutdruckmessen verzeichnet waren: Händewaschen, Funktionstest, Infos an Patienten, oberen Arm frei- und die Manschette anlegen, Abhörmembran auflegen, pumpen, Ventil öffnen, auf das hörbare Zeichen warten und den Wert verzeichnen.
Noah Schlick (20) löste diese Aufgabe problemlos, griff auch den unerfahrenen Azubis unter die Arme: "Ich habe eine Ausbildung zum Pflegehelfer abgeschlossen und will nun Pflegefachmann werden", begründete Noah sein Wissen.
Auch Milena Kunzak (17) beginnt ihre Ausbildung nach einem Praktikum in der Notaufnahme, wo ihr schnell klar wurde, dass "mein Beruf mit Medizin und Menschen zu tun haben muss".
Das "Diako" stellt eine berufliche Perspektive nach der Ausbildung in Aussicht: "Das betrifft nach unserer Erfahrung ein Drittel der Absolventen. Die anderen gehen in Richtung Altenhilfe, Kinderkrankenpflege oder schließen ein Pflegestudium an", so Diako-Sprecher Victor Franke (41).
Titelfoto: Thomas Türpe