Dresden - Am späten Samstagabend kam es auf der A4 zu einer gefährlichen Verfolgungsjagd, die erst nach fast 100 Kilometern in Dresden endete. Der Flüchtige (46) wurde durch Schüsse der Polizei schwer verletzt. Auch einer der ihn verfolgenden Beamten kam zu Schaden.

Ein Audi-Fahrer soll sich Polizei-Informationen zufolge in der Nähe von Zwickau einer Verkehrskontrolle entzogen haben – er flüchtete "mit hoher Geschwindigkeit" in nördliche Richtung über die A4.

Mit Beamten der Polizeidirektionen Zwickau und Chemnitz im Nacken bretterte er durch mehrere Straßensperren. Während des Fluchtversuchs stieß er mit einem Streifenwagen zusammen. Kurz vor der Anschlussstelle in "Wilsdruff" stoppte der Pkw schließlich auf dem Seitenstreifen.

Als der Audi-Fahrer dann kontrolliert werden sollte, fuhr er plötzlich wieder los - erfasste dabei einen Polizisten! Die Beamten eröffneten daraufhin das Feuer. Das Heck des roten Fluchtwagens wies Einschusslöcher auf, der Flüchtige wurde durch die Schüsse schwer verletzt.

Dresden Terrassenufer teilweise wieder frei: Wo Autofahrer jetzt lang dürfen

Nichtsdestotrotz fuhr der Mann noch einige Kilometer weiter. Erst gegen 22.30 Uhr, kurz vorm Autobahndreieck Dresden-West, stoppte er schließlich. Der 46-Jährige wurde umgehend festgenommen, wegen seiner Verletzungen aber zunächst in ein Krankenhaus gebracht.

Schnell stellte sich heraus, dass die Kennzeichen des Audis gestohlen waren. Bei dem Fahrer des Wagens handelte es sich um einen tschechischen Staatsbürger, der keine Fahrerlaubnis besaß. Gegen ihn wird nun unter anderem wegen "tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Unfallflucht sowie Fahrens ohne Fahrerlaubnis" ermittelt.

Der Polizist, der von dem Flüchtigen angefahren worden war, musste ärztlich versorgt werden. Inzwischen hat die Dresdner Polizei die Ermittlungen übernommen. "Dabei wird auch die Rechtmäßigkeit der Schusswaffenanwendung der Polizeibeamten überprüft", hieß es in einer Mitteilung.

Über den entstandenen Sachschaden machte die Polizei zunächst keine Angaben.

Erstmeldung 8.30 Uhr. Aktualisiert 10.59 Uhr.