Mit Hubschrauber und Spürhunden: Polizei sucht nach bewaffnetem Schleuser
Dohna - Am frühen Freitagmorgen wollten Einsatzkräfte der Bundespolizei Berggießhübel gegen 3.30 Uhr auf der A17 einen Mercedes Vito mit ukrainischer Zulassung kontrollieren. Der Fahrer zeigte sich jedoch wenig kooperativ.
Er ignorierte die Signale der Beamten, seinen Wagen zu stoppen. Stattdessen fuhr er bis zur Anschlussstelle Pirna weiter, wo er den Transporter plötzlich abbremste, anhielt und zu Fuß flüchtete.
Das nun führerlose, nicht gesicherte Fahrzeug rollte derweil quer über die Fahrbahnen der A17 und krachte mit einem Wagen der Bundespolizei zusammen, hieß es in einer Mitteilung der Polizei Dresden.
Weil Gefahr für weitere Autofahrer bestand, sicherten die Beamten die Unfallstelle umgehend. Außerdem evakuierten sie 17 Menschen, die sich im Transporter befanden. Es handelte sich um türkische sowie afghanische Staatsangehörige. Unter den Geschleusten waren auch fünf Babys. Alle waren unverletzt.
Der Schleuser selbst war Hinweisen zufolge bewaffnet. Aus diesem Grund leitete die Polizei Dresden sofort umfangreiche Fahndungsmaßnahmen ein.
Im Einsatz waren auch ein Polizeihubschrauber sowie Spürhunde, was die Einsatzkräfte zu einer Scheune am Schilfteichweg in Dohna (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) führte.
Fahndung nach möglichen Hintermännern dauert an
Der Bereich wurde gesichert und Spezialkräfte des Landeskriminalamtes Sachsen hinzugezogen. Allerdings wurde der geflüchtete Fahrer bei der Durchsuchung der Scheune nicht gefunden. Auf seine Spur führte die Polizei erst ein weiterer Hinweis.
Demnach hatte ein Zeuge den Verdächtigen in Großsedlitz gesehen. Die Polizei ging dem nach und machte den Gesuchten dort auf der Straße Am Hasensprung ausfindig.
Bei dem Gesuchten handelt es sich um einen 23-jährigen Mann aus der Ukraine. Er wurde vorläufig festgenommen. Bei seiner Durchsuchung wurden die Fahrzeugpapiere des Mercedes aufgefunden und sichergestellt. Eine Waffe hatte er nicht bei sich.
Bundespolizei und Staatsanwaltschaft ermitteln, auch zu möglichen weiteren Hintermännern. Die Polizei sucht aktuell zudem nach den Waffen des Tatverdächtigen.
Titelfoto: Daniel Förster