Zerbrechliche Kunst am sowjetischen Ehrenmal

Dresden - Kurz nach Beginn des russischen Invasionskrieges forderte FDP-Politiker Stefan Scharf (39) noch den Abriss des alten sowjetischen Ehrenmals am Olbrichtplatz (TAG24 berichtete).

Kunsthaus-Chefin Christiane Mennicke-Schwarz (53), Bürgermeisterin Annekatrin Klepsch (45, Linke) und Künstlerin Svea Duwe (51, v.r.) im Gespräch vor dem sowjetischen Ehrenmal.
Kunsthaus-Chefin Christiane Mennicke-Schwarz (53), Bürgermeisterin Annekatrin Klepsch (45, Linke) und Künstlerin Svea Duwe (51, v.r.) im Gespräch vor dem sowjetischen Ehrenmal.  © Holm Helis

Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (45, LINKE) hingegen setzt sich für eine Neubetrachtung ein. So ist es nun geschehen - mit einer künstlerischen Kontrastierung.

Auf drei Seiten des Sockels mit seinen heroisch auftrumpfenden sowjetischen Soldatenfiguren steht nun in roter Schrift: "Dieses Gebilde ist fragil" - und zwar international in den Sprachen deutsch, englisch und russisch.

Das vom Zahn der Zeit bereits deutlich angenagte Denkmal wirkt dadurch noch zerbrechlicher, die dargestellten Soldaten scheinen wie auf einer Eisscholle zu schwanken.

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Geschaffen hat das Werk Svea Duwe (51). Für die Dresdner Künstlerin gilt dieses Fragil "nicht nur in Bezug auf seinen baulichen Zustand. Auch inhaltlich muss das Ehrenmal saniert werden."

Vorsicht, fragil! Die Botschaft ist eindeutig und auf drei Seiten des Sockels auf Deutsch, Englisch und Russisch angebracht.
Vorsicht, fragil! Die Botschaft ist eindeutig und auf drei Seiten des Sockels auf Deutsch, Englisch und Russisch angebracht.  © Holm Helis

Die Kulturbürgermeisterin plädiert für "lebendige Erinnerungskultur". Denn "Geschichte ist keine eindeutige Erzählung". Immerhin: Im nächsten Jahr soll das Denkmal saniert werden - damit verschwindet dann die rein bauliche Zerbrechlichkeit.

Die Fragen zum Denkmal werden bleiben ...

Titelfoto: Holm Helis

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