Wird der Chef der Agentur für Arbeit Dresdens neuer Wirtschaftsbürgermeister?
Dresden - Wer wird neuer Wirtschaftsbürgermeister? Am kommenden Donnerstag soll das der Stadtrat entscheiden, den monatelangen Streit um die Posten-Vergabe beenden. Als aussichtsreicher Bewerber gilt CDU-Mann Jan Pratzka (51).
Bislang hilft der Chef der Arbeitsagentur Dresdnern, einen Job zu finden. Bald könnte er selbst für neue Jobs sorgen. Nachdem der damalige Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (51, FDP) 2015 zum OB aufgestiegen war, wurde die Stelle abgeschafft.
Nach dem Posten-Streit und Einschreiten der Moderatoren soll es nun wieder einen Beigeordneten für Wirtschaft, Digitales, Personal und Sicherheit geben. Neun Kandidaten bewarben sich (zwei Damen, sieben Herren), Vorschlagsrecht hat die CDU.
Nachdem deren ursprünglicher Wunschkandidat Steffen Kaden (52, CDU) im Januar überraschend scheiterte, knapp keine Mehrheit im Stadtrat fand, soll es jetzt Pratzka werden. Der Dresdner wuchs im nördlichen Stadtteil Rähnitz auf, studierte nach dem Abitur (Note 1,7) Jura an der TU Dresden.
Später arbeitete er für die Bundesagentur für Arbeit in verschiedenen Stationen, darunter auch in Chemnitz. Nebenbei engagierte sich der gläubige Christ für kirchliche Jugendarbeit.
Seit 2004 lebt er wieder in Rähnitz, leitete 2011 bis 2019 das Jobcenter.
Radelt Pratzka bald politischen Stress weg?
Dann wurde er Chef der Agentur für Arbeit. "Ich arbeite gerne mit Menschen und helfe mit, gemeinsam mit Partnern neue Wege zu beruflichen Chancen und zur Gewinnung von Fachkräften zu finden", sagt Pratzka.
Für die CDU sitzt das langjährige Parteimitglied außerdem im Stadtbezirksbeirat Klotzsche.
In seiner Freizeit radelt der Familienvater (verheiratet, vier Kinder) gerne ins Umland und entdeckt die Natur. "Als Ausgleich zum vielen Sitzen."
Für die Abstimmung hofft Pratzka jetzt auf "breite Unterstützung". Die AfD kündigte bereits an, ihren Fraktions-Chef Thomas Ladzinski (34) zu wählen, der sich ebenfalls bewirbt.
Titelfoto: Steffen Füssel