Wie dreist ist das denn? Dresdner PARTEI-Politiker kifft bei Polizeifest
Dresden - Das hat man bei der Dresdner Polizei wohl auch noch nicht erlebt. Im Juli vorigen Jahres feierte auf dem Gelände der 1. Bereitschaftspolizeiabteilung an der Stauffenbergallee der Freundeskreis Dresden-Hamburg e.V. sein 100. Treffen. Dabei stieg einigen Beamten auf einmal der markante Geruch von Cannabis in die Nase.
Dessen Verursacher wurde auch rasch gefunden und handelte sich prompt zwei Anzeigen ein.
Im Eingangsbereich stand Dissidenten-Stadtrat Max Aschenbach (37, PARTEI) und rauchte genüsslich einen Joint. Der Verein, der seit 1995 die Städtepartnerschaft zwischen den beiden Elbmetropolen pflegt, hatte ihn als Stadtrat eingeladen.
"Wenn es Freibier bei der Polizei gibt, geh ich natürlich hin", so Aschenbach. Auf seinen Hanf-Glimmstängel angesprochen, holte er ein Glas mit weiterem Cannabis hervor. Nach einem positiven Schnelltest folgte die Anzeige.
Daran änderte auch Aschenbachs Verteidigung nichts, dass es sich dabei um ein "Produkt aus Industriehanf" handelt, das weniger als 0,2 Prozent der berauschenden und verbotenen Substanz THC enthält und damit frei verkäuflich ist.
"Ich rauche das, weil's schmeckt, es hilft, um weniger zu kiffen und weil es leicht entspannt, aber nicht berauscht", erklärt Aschenbach seine Vorliebe.
Nicht berauschend fand die Polizei auch eine kleine Tasche, die Aschenbach bei sich hatte. Darauf ist eine Swastika zu sehen. Das altindische Glückssymbol in Form eines Sonnenrads sieht aus wie ein gespiegeltes Hakenkreuz. Hierfür erntete Aschenbach eine Anzeige wegen des "Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen".
Während die erste Anzeige mittlerweile fallengelassen wurde, wird bei der zweiten noch ermittelt. "Bei der Staatsanwaltschaft versteht man was vom Kiffen ..." kommentierte Aschenbach bei Twitter.
Die Eskapaden des Herrn Aschenbach
Die Anzeigen wegen vermeintlich illegalem Cannabis und einer Swastika sind nicht der erste Ärger, mit dem Max Aschenbach (37, PARTEI) auffällt.
Im Oktober sorgte ein übler Vergewaltigungs-"Witz" bei Twitter für Empörung. Wegen einer Fotomontage Aschenbachs, die einen AfD-Stadtrat im Borat-Kostüm zeigt, läuft außerdem ein Verfahren gegen ihn.
Wegen seiner Outfits in den Stadtratssitzungen, in denen Aschenbach schon mal barfuß und nur mit Krawatte und Weste bekleidet ans Rednerpult tritt, sah sich die AfD genötigt, eine Kleiderordnung zu fordern.
Aschenbach teilt aber nicht nur aus, sondern musste auch bereits einstecken. Im Jahr 2020 zündeten Unbekannte sein PARTEI-Fahrzeug an.
Als im selben Jahr auf einer Linken-Konferenz davon gesprochen wurde, Reiche zu erschießen, setzte Aschenbach als satirische Antwort noch einen drauf, was ihm eine Sperre bei Facebook einbrachte.
Titelfoto: Holm Helis