Wer wird Hilberts Vize? Streit ums Amt entbrannt
Dresden - In einer zweitägigen Mammutsitzung will der Stadtrat über viele Posten und Projekte entscheiden. Ganz oben auf der Agenda stand am gestrigen Donnerstag die Frage, wer Vize-Oberbürgermeister wird, Dirk Hilbert (51, FDP) bei Krankheit oder Urlaub vertreten darf.
Hilbert selbst hatte den Stadträten bereits in der letzten Sitzung Anfang des Monats seine Wunschliste vorgesetzt, als Vize den Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (53, CDU) vorgeschlagen.
Auf den Plätzen danach folgten Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) und Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (46, Linke).
Nach Kritik mehrerer Parteien wegen unzureichender Abstimmung im Vorfeld und der Auswahl als "Herrenclub" vertagte der OB die Abstimmung, wollte keine Niederlage kassieren, erst mal Gespräche führen.
Dresden: Kompromiss beim Machtkampf hinter den Kulissen gesucht
Die SPD schlägt unterdessen Frau Kaufmann als Vertreterin vor, gefolgt von den Herren Kühn und Donhauser. Als Grund führten die Genossen das gute Resultat Kaufmanns bei ihrer Wahl zur Sozialbürgermeisterin im Januar an (44 von 70 Stimmen).
Während sich die Linken bislang nicht in die Karten blicken lassen wollen, plädieren die Grünen für "ihren" Kühn, gefolgt von Kaufmann und Donhauser: "Als größte Fraktion steht uns der Stellvertreter-Posten zu", so Fraktionschefin Christiane Filius-Jehne (66). So sei es auch nach der letzten Wahl gehandhabt worden.
Da bislang keiner der Vorschläge im Plenum sicher eine Mehrheit bekommen würde, sind weitere Gespräche hinter den Kulissen nötig, um einen Kompromiss zu finden.
Das Thema wurde (erneut) vertagt - der Machtkampf geht weiter.
Titelfoto: DPA/Robert Michael