Stau-Ärger am Blauen Wunder: Spur-Sperrung nur ein Provisorium?
Dresden - Immer wieder kommt es auf der Tolkewitzer Straße in Richtung Schillerplatz (Blasewitz) zu Staus. Um zumindest der Straßenbahn freie Fahrt zu ermöglichen, ließ Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) Mitte Dezember eine Fahrspur für Autofahrer sperren - mit Folgen.
Bereits im Frühjahr 2022 hatte der Stadtrat mit knapper Mehrheit beschlossen, dass Busse und Bahnen in Dresden beschleunigt werden sollen.
Doch diese Entscheidung stößt bei der politischen Konkurrenz zunehmend auf Widerstand. So regt die CDU in einem Eilantrag an, die mit weißer Farbe vorgenommene Sperrung zwischen Reinhold-Becker-Straße und Kretschmerstraße zunächst nur als Provisorium zu betrachten.
Für eine Dauer von vier Wochen soll die Verwaltung Auswirkungen auf die Durchfahrzeiten für den Autoverkehr und die Verkehrsverlagerung auf Nebenstraßen messen. Die gesammelten Daten sollen dann dem Stadtrat präsentiert werden, heißt es in dem Papier.
Doch wegen der stundenlangen Personaldebatten am vergangenen Mittwoch blieb dem Stadtrat keine Zeit mehr, um über den Vorschlag der Christdemokraten abzustimmen. Die Entscheidung wurde vertagt.
Staufalle Tolkewitzer Straße: Keine Lösung in Sicht?
Holger Zastrow von der FDP frustriert der Stau am Schillerplatz
Das frustriert auch den Fraktionsvorsitzenden und verkehrspolitischen Sprecher der FDP-Stadtratsfraktion, Holger Zastrow (54, FDP).
Er hält die 150 Meter Sperrmarkierung und andere Maßnahmen im Stadtgebiet für einen Irrweg:
"Das ist aus meiner Sicht nichts anderes als die Blaupause dafür, erst recht Staus zu provozieren und für Schleichverkehr durch das Nebenstraßennetz und die Wohngebiete zu sorgen."
Titelfoto: Montage: Holm Helis, Petra Hornig, Eric Münch