Vorgezogene Bundestagswahl stellt Dresdner Ämter vor große Probleme!

Dresden - Ein politisches Wintermärchen? Von wegen! Die vorgezogene Bundestagswahl (23. Februar) bringt nicht nur Demokratie, sondern auch jede Menge Frost ins System. Zwischen Heizkosten, Wahlzetteln und möglichem Schneechaos stehen die Verantwortlichen vor eisigen Herausforderungen, die selbst alte Hasen ins Schwitzen bringen.

Sven Mania (54, v.l.), Markus Blocher (55) und Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka (52) erklären die Herausforderungen der vorgeschobenen Bundestagswahl.
Sven Mania (54, v.l.), Markus Blocher (55) und Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka (52) erklären die Herausforderungen der vorgeschobenen Bundestagswahl.  © Steffen Füssel

"Die Wahl wird in den sächsischen Winterferien stattfinden, dann findet bei uns in Dresden der Gedenktag anlässlich des 13. Februar statt. Und der Winter ist eine logistische Herausforderung", stöhnt Markus Plocher (55), Chef des Bürgeramtes.

Die Zeit drängt, denn die Wahl muss kurzfristig vorbereitet werden, während rechtliche Fristen kaum Spielraum lassen.

Besonders knifflig: Bis 20. Januar können kleinere Parteien ihre Wahlvorschläge einreichen, bevor ab Anfang Februar die Stimmzettel in Druck gehen.

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Die verkürzten Fristen erschweren zusätzlich die Organisation der Briefwahl. Denn diese Unterlagen können erst 18 bis 19 Tage vor dem Wahltag versendet werden – ein Wettlauf gegen die Zeit.

"Wer kann, sollte am Wahlsonntag wirklich ins Wahllokal gehen", richtet Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka (52, CDU) eine Bitte an die Dresdner.

Die vorgezogene Wahl verursacht "massive Mehrkosten"

Die Fristen der Gesetzgebung gehen von einer Urnenwahl aus, doch mittlerweile sei es eher eine hybride Wahl mit vielen Briefwählern.
Die Fristen der Gesetzgebung gehen von einer Urnenwahl aus, doch mittlerweile sei es eher eine hybride Wahl mit vielen Briefwählern.  © Jan Woitas/dpa

Auch die Logistik stellt die Verantwortlichen auf die Probe: Wahllokale, die mitten in den Winterferien genutzt werden, müssen aufwendig beheizt werden – ein teures Unterfangen, bei dem zusätzliche Dienstleister und Reinigungskräfte durch den Wintereinsatz nötig sind.

Mit 1,5 Millionen Euro sind die geplanten Kosten ohnehin schon hoch, doch das reicht wohl nicht aus. "Wir werden massive Mehrkosten haben, wie viel wissen wir noch nicht genau", erklärt Sven Mania (54), Abteilungsleiter Wahlen.

Rund 5200 Wahlhelfer haben sich bisher schon gemeldet. "Viele waren noch im Standby von der Landtagswahl", so Mania. Dennoch werden noch gut 600 weitere Helfer benötigt.

Titelfoto: Steffen Füssel

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