Umstrittener Kita-Preishammer: Eltern fordern Abkehr von den Gebühren-Plänen
Dresden - Kommenden Donnerstag präsentiert OB Dirk Hilbert (53, FDP) dem Stadtrat seinen Entwurf für den Haushalt 2025/26. In den Geschäftsbereichen stehen drastische Einsparungen zur Diskussion. Gleichzeitig sollen die Einnahmen steigen - etwa durch höhere Kita-Beiträge für Eltern. Das weckt Widerstand an der Basis.
Selbst in der Verwaltung gelten die Pläne als umstritten: Für einen Platz in der Kinderkrippe (neun Stunden Betreuung pro Tag) könnten die Kosten von bislang 242 Euro pro Monat auf rund 349 Euro klettern.
Nicht viel besser sieht es für einen Platz im Kindergarten aus. Hier drohen Steigerungen um rund 20 Prozent auf 213 Euro. Die meisten Ratsfraktionen und auch Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (55) sehen die Entwicklung kritisch. Doch der CDU-Beigeordnete muss sparen, braucht Geld.
Seinem Eigenbetrieb Kindertagesstätten fehlen laut Medienberichten für die kommenden zwei Jahre aktuell 90 Millionen Euro.
Hilberts Kita-Hammer: Erhebliche Belastungen für einkommensschwache Eltern befürchtet
Stadtrat Torsten Schulze (54, Grüne) fürchtet derweil, dass einkommensschwache Familien wegen der hohen Beiträge ihre Kinder von der Kita abmelden, spricht von unzumutbaren Belastungen für die Eltern.
Dass es Hilbert in seiner Doppelfunktion als Finanzbürgermeister den ehrenamtlichen Stadträten überlasse, "die Kohlen aus dem Feuer zu holen", sei "keine solide Finanzpolitik".
Derweil laufen bei der Stadt mehrere Petitionen mit Tausenden Unterschriften. Sie fordern eine Abkehr von den Erhöhungsplänen. Eine zweifache Mama aus der Mittelschicht sagte zu TAG24: "Viele Eltern sind verärgert." Für sie persönlich sei eine moderate Erhöhung in Ordnung. "Solange die Beiträge den Kitas und Erziehern zugutekommen." Die Beiträge als Einkommensquelle zu nutzen, um woanders Haushaltslöcher zu stopfen, lehnt sie entschieden ab.
Ob die Pläne am Ende zur Umsetzung kommen, entscheiden die Verhandlungen im Stadtrat.
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