Tag der offenen Tür: Unterkunft für Asylbewerber lockt Neugierige

Dresden - Vor einem Jahr beschloss der Stadtrat, dass Flüchtlinge in die ehemalige Oberschule an der Alexander-Herzen-Straße 64 in Klotzsche einziehen sollen. Eine Umwidmung, die schon im Vorfeld die Gemüter erhitzte - bis zum Brandanschlag. Bei der Vorbesichtigung am Mittwoch herrschte großer Andrang.

Zahlreiche Dresdner besichtigten am Mittwoch das Heim.
Zahlreiche Dresdner besichtigten am Mittwoch das Heim.  © Christian Juppe

Dutzende Bürger tummelten sich vor und in dem als Familienunterkunft gedachten Asylheim, besichtigten die Räume und suchten Kontakt zum Sozialamt. Das Stimmungsbild war gemischt.

"Die meisten Soldaten werden schlechter untergebracht", ärgerte sich eine Dresdner Soldatin (33). Andere befürchteten Kriminalität, dass letztlich doch keine Familien einziehen - oder waren unvoreingenommen.

So oder so: Mittlerweile wurden die einstigen Klassenräume mit Metallbetten, Spinden und Kühlschränken möbliert, stehen Duschräume und Waschmaschinen zur Nutzung bereit (Umbaukosten: rund eine Million Euro).

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Dresden ist via Landesgesetz zur Unterbringung von Flüchtlingen verpflichtet. Im beschaulichen Klotzsche waren bislang relativ wenige untergebracht.

Sozialbürgermeisterin sind keine Probleme mit Flüchtlingsheimen in Dresden bekannt

Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (47, Linke).
Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (47, Linke).  © Christian Juppe
Die Einrichtung ist nicht luxuriös, aber ordentlich.
Die Einrichtung ist nicht luxuriös, aber ordentlich.  © Christian Juppe

Vor Ort wollte Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (47, Linke) Anwohner-Sorgen beschwichtigen: "Es gibt schlichtweg keine Probleme mit Flüchtlingsheimen in Dresden, die ich benennen kann", sagte sie.

"Die Unterkunft soll auch wegen der guten Anbindung zu Kitas und Schulen Familienunterkunft sein. Hundert Prozent Sicherheit, dass nur Familien einziehen werden, gibt es aber nicht."

Angaben zur Herkunft der neuen Bewohner konnte die Bürgermeisterin nicht machen, wahrscheinlich stammen viele aus Hauptherkunftsländern wie Venezuela, Syrien oder Afghanistan.

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Zwei Sozialarbeiter des Vereins "Afropa" wollen helfen, sie zu integrieren, ein Wachschutz ist Tag und Nacht engagiert. Kommende Woche beziehen die ersten Flüchtlinge ihre Zimmer.

Titelfoto: Bildmontage: Christian Juppe (2)

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