Stirbt das Schwimmbad in Dresden-Klotzsche für das Elbamare?
Dresden - Während der Dresdner Westen mit geplanter Rettung und Weiterbetrieb des Elbamare-Bades in Gorbitz aufatmen kann, droht der Norden auf dem Trockenen sitzen zu bleiben. So steht der mögliche Schwimmbad-Neubau in Klotzsche vor dem endgültigen Aus, befürchten die Linken.

Schon für Rettung und Sanierung des Elbamare-Bades muss die Stadt notdürftig Gelder zusammenkratzen. Das könnte die einst beschlossenen Neubau-Pläne für das marode Schwimmbad in Klotzsche nun endgültig beerdigen.
Schon seit Jahrzehnten bröckelt die 1935 errichtete Schwimmhalle dahin, erhält ihre Betriebserlaubnis nur noch befristet. Geplant war der Neubau nach Ratsbeschluss auf einem Grundstück des ehemaligen Klotzscher Gas- und Wasserwerkes an der Königsbrücker Landstraße (Gesamtkosten: mindestens 34 Millionen Euro).
Dieses haben sich die Bäderbetriebe über einen Erbpachtvertrag mit den Eignern der Sachsen Energie gesichert - auch um die Schwimmhalle gegebenenfalls später bauen zu können.
Aber: Klammheimlich bereite die Verwaltung das Aus fürs Klotzscher Schwimmbad vor, kritisieren die Linken und fordern OB Dirk Hilbert (53, FDP) auf, das Grundstück zu sichern.
Ex-Stadträtin Anja Apel: "Einfach unverschämt"





Hintergrund ist nach TAG24-Informationen ein Beschluss des städtischen Mutterkonzerns Technische Werke Dresden (TWD), der allerdings auch von Stadträten mitgetragen wurde: So sollen die Bäderbetriebe das gepachtete Grundstück an die Sachsen Energie zurückgeben, um Ausgaben zu reduzieren.
Laut Sportbürgermeister Jan Donhauser (55, CDU) könnten die Bäderbetriebe damit Erbbauzinsen von rund 55.000 Euro jährlich einsparen. Eine entsprechende Vorlage durchlaufe aktuell die betreffenden Geschäftsbereiche.
Problem: Der Energieversorger könnte das Areal danach anderweitig nutzen oder gar an Dritte verkaufen. Dabei war das entsprechende Grundstück erst nach langer Suche als Schwimmbadstandort ausgemacht worden, kritisieren die Linken. Abseits davon fehle es im Stadtbezirk an Grundstücken, auf die die Stadt Zugriff habe.
"Damit könnten wir den Neubau vergessen", sagt Ex-Stadträtin Anja Apel (65). "Es kann nicht sein, dass riesige Industrieansiedlungen hier stattfinden, aber die notwendige Infrastruktur mit Angeboten zu Sport und Freizeit in keinster Weise entwickelt wird. Dass die Kündigung dann noch hinter dem Rücken der Öffentlichkeit passiert, ist einfach unverschämt."
Titelfoto: Norbert Neumann