Welthurentag: So steht Dresdner Rathaus zum Sexkaufverbot
Dresden - In Frankreich und Schweden gibt es das "Sexkaufverbot" schon. Im Bundestag hatte jüngst die CDU/CSU-Fraktion einen entsprechenden Antrag eingereicht. Träte das Gesetz in Kraft, könnte dies den Betrieb von Bordellen oder den Kauf sexueller Dienste unter Strafe stellen. Die Stadtverwaltung Dresden hält das allerdings für keine gute Idee.
Das zentrale Argument der Christdemokraten: Das rot-grüne Prostitutionsgesetz von 2002 sei mit dem Versuch, den Schutz und die soziale Situation von Sexarbeiterinnen zu verbessern, gescheitert.
Anlässlich des heutigen Internationalen Hurentags (erinnert an die Diskriminierung von Prostituierten) äußerten sich nun Vertreter des Rathauses zu diesem Vorhaben: "Wir bezweifeln auf Grundlage unserer Erfahrungen, die während der Corona-Zeit gesammelt wurden, ob damit das Anliegen, Zwangsprostitution und Menschenhandel einzudämmen, erreicht werden kann", erklärte Matthias Stiehler (62), Leiter des Sachgebiets Sexuelle Gesundheit.
Viel eher sei zu befürchten, dass durch ein Verbot die Illegalität weiter zunehme.
Nach Schätzungen der Verwaltung arbeiten täglich zwischen 200 und 300 Prostituierte in Dresden.
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