SPD drängt auf Planungs-Stopp: Wird die Wagner-Akademie per Abwahl zum Rohrkrepierer?

Dresden - Dresden leidet unter einer Haushaltskrise - gleichzeitig will OB Dirk Hilbert (53, FDP) eine "Richard-Wagner-Akademie" bauen lassen. Doch gegen das Großvorhaben formiert sich zunehmend Widerstand.

Stadträtin Elli Martius (22, SPD) will das Bauvorhaben stoppen.
Stadträtin Elli Martius (22, SPD) will das Bauvorhaben stoppen.  © Eric Münch

60 Millionen Euro soll der mondäne Kulturbau am Königsufer kosten. Davon könnten 15 Millionen aus der Schatulle des Bundes kommen.

Die Mittel aus dem Programm "Kulturinvest" würden in einen Konzertsaal (600 Plätze), einen Orchester- und Chorprobensaal sowie in großzügige Seminar- und Archivräume fließen.

Zum Erstaunen vieler Lokalpolitiker hatte Hilbert selbst in Berlin das Interesse an der Förderung bekundet. Im Falle einer Umsetzung müssten jedoch Rathaus und Freistaat den übergroßen Rest der Summe aufbringen.

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Bei den Sozialdemokraten im Stadtrat stößt die Idee auf Ablehnung.

"Der Oberbürgermeister schlägt steigende Kita-Beiträge, Kürzungen bei sozialen und kulturellen Angeboten sowie Steuererhöhungen vor, will aber gleichzeitig seine persönlichen Prestigeprojekte verwirklichen", sagte Elli Martius (22, SPD), kulturpolitische Sprecherin der Fraktion.

Sozialdemokraten kritisieren Pläne zur "Richard-Wagner-Akademie"

Gesellt sich zum Finanzministerium am Königsufer in den kommenden Jahren eine Wagner-Akademie?
Gesellt sich zum Finanzministerium am Königsufer in den kommenden Jahren eine Wagner-Akademie?  © picture alliance/Karin Jähne/Shotshop

Die Genossen brachten im Oktober einen Antrag ein, der einen Planungsabbruch fordert. Die vom Bund zugesagten Mittel sollten stattdessen lieber in den Neubau der Carolabrücke investiert werden. Im Finanzausschuss erhielt dieses Ansinnen bereits eine klare Mehrheit.

Denn auch andere Kräfte kritisieren das Vorgehen von Hilbert. Team Zastrow monierte die fehlende Transparenz bei der Antragstellung, ebenso die AfD.

Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (47, Linke) sprach sich wegen der Kürzungen in ihrem Geschäftsbereich gegen die Akademie aus. Mit Spannung blicken Beobachter nun auf die Ratssitzung am 12. Dezember.

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Sollte der SPD-Antrag auch dort eine Mehrheit bekommen, könnten die Pläne für den Kulturbau noch vor ihrer Ausformulierung verworfen werden.

Titelfoto: Fotomontage: Eric Münch//picture alliance/Karin Jähne/Shotshop

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