Radspur auf dem Blauen Wunder: Dirk Hilbert stoppt seinen Bürgermeister
Dresden - Aufregung um den Verkehrsversuch von Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) am Blauen Wunder! Eigentlich sollte ab Montag eine Autospur zugunsten der Radfahrer wegfallen. Die Vorstellung des Projektes sorgte im Bauausschuss für Aufregung - am gestrigen Donnerstag stoppte OB Dirk Hilbert (51, FDP) plötzlich das Experiment.
Mit Verkehrsversuchen (etwa Tempo 30 am Terrassenufer) will Kühn praxisnah testen, wie die Verkehrslage verbessert werden kann.
Sein neuer Versuch sollte eigentlich Sonntagabend starten: Dann sollte auf dem Blauen Wunder in Fahrtrichtung Zentrum die rechte Fahrspur für Autos zugunsten der Radfahrer wegfallen. Diese sollen so die Elbquerung sicherer nutzen können.
Nach der Brücke sollten sich die Radler am Schillerplatz dann auf einer Mittelspur (Richtung Hüblerstraße) zwischen zwei Autospuren (die eine für die Rechtsabbieger Richtung Zentrum, die andere für die Linksabbieger Richtung Tolkewitz und Geradeausfahrer zur Hüblerstraße) einordnen.
"Dafür müssen sie die Autos kreuzen, was gefährlich ist", schüttelt Holger Zastrow (54, FDP) den Kopf. Konflikte seien vorprogrammiert.
Was CDU und AFD an der Radspur kritisieren
Weitere Kritik gibt es auch von CDU und AfD, weil die Verwaltung damit rechnet, dass der Auto- und DVB-Busverkehr aus Richtung Grundstraße und Pillnitzer Landstraße bis zu zwölf Minuten länger als bislang brauchen wird.
Der Verkehrsversuch (Kosten: 89.000 Euro) sollte einige Monate laufen, dann ausgewertet werden.
Doch nach der massiven Kritik schritt Hilbert ein, setzte die Umsetzung des geplanten Verkehrsversuches vorerst aus. Es bestehe noch Klärungsbedarf.
Die Sachlage werde auch verwaltungsintern noch mal erörtert, so eine Rathaussprecherin.
Titelfoto: Ove Landgraf