Neubaupläne für den Kaufpark Nickern: Wie reagiert der Möbel-Milliardär nach der Pleite im Bauausschuss?

Dresden - Das Rennen um den Kaufpark Nickern ist weiter offen.

Der Kaufpark Nickern soll abgerissen werden, die Entscheidung darüber wurde jedoch vertagt.
Der Kaufpark Nickern soll abgerissen werden, die Entscheidung darüber wurde jedoch vertagt.  © Steffen Füssel

Eigentlich wollte Investor Kurt Krieger (73) von Politik und Rat einen Blanko-Scheck für Abriss und Neubau. Doch der Bauausschuss verweigerte ein Votum, ein Teil der Räte ging vor einer Probeabstimmung. Krieger hat sich jetzt mit dem Wunsch nach Bedenkzeit zurückgezogen.

"Der Bauausschuss war gespalten, es gab heftige Diskussionen. Wir haben uns jetzt bis nächste Woche Dienstag selbst einen Maulkorb verpasst. Wir müssen einiges sacken lassen", sagt Andreas Uhlig (61), Chef der Centerentwicklung im Krieger-Imperium.

CDU-Rat Mario Schmidt (46) bedauert dies: "Wir hätten einem Investor, der 300 Millionen Euro ausgeben will, gern das Signal gegeben: Ja, es gibt noch Gesprächsbedarf, aber wir stehen hinter dem Projekt."

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Doch vor allem von Grünen, Linken und SPD gab es Gegenwind. Offene Fragen drehen sich um den Schutz der Innenstadt und frühere Verfehlungen Kriegers beim schwarz zu groß gebauten Elbe Park.

So sieht der neue Kaufpark nach den Plänen des Investors aus.
So sieht der neue Kaufpark nach den Plänen des Investors aus.  © PR
Möbel-Milliardär Kurt Krieger (73) will 300 Millionen Euro investieren.
Möbel-Milliardär Kurt Krieger (73) will 300 Millionen Euro investieren.  © Petra Hornig
Stadtrat Tilo Wirtz (53, Linke).
Stadtrat Tilo Wirtz (53, Linke).  © Eric Münch

Konsequenzen stehen in den Sternen

Andreas Uhlig (61) ist Kriegers Chef der Centerentwicklung.
Andreas Uhlig (61) ist Kriegers Chef der Centerentwicklung.  © Petra Hornig

"Wir fordern Kurt Krieger auf, sich mit dem Rat an den Verhandlungstisch zu setzen. Dort hat er mit seinem Ultimatum bisher nie Platz genommen, wir sollten vielmehr über den Tisch gezogen werden", sagt Thomas Löser (49, Grüne).

Im Bauausschuss wollte Krieger sein Projekt tatsächlich nochmals mit aller Macht durchdrücken.

"Doch auf der Grundlage einer Imagebroschüre konnte nicht ernsthaft und verantwortungsvoll über einen Bebauungsplan abgestimmt werden", sagt Linke-Rat Tilo Wirtz (53).

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Auf ein für Mai versprochenes Gutachten, ob Innenstadt und Stadtteil-Center einen komplett neuen Kaufpark vertragen, wollte der Investor nicht warten. Stattdessen erneuerte er sein Ultimatum, sofort eine Zusage zu wollen, oder das Projekt fallen zu lassen.

Doch diese deutliche Zusage blieb aus. Welche Konsequenzen daraus folgen, steht bis mindestens Dienstag in den Sternen.

Titelfoto: Steffen Füssel/Petra Hornig

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