Aufregung in Dresden: Matratzen in Bunker gebracht
Dresden - Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine machen sich viele Dresdner Gedanken über ihre Sicherheit im Ernstfall. Vor diesem Hintergrund sind auch Bunker und Schutzräume wieder ein Thema, von denen in Dresden allerdings kein einziger einsatzbereit ist. Dienstag und Mittwoch wurden nun jedoch unzählige Matratzen mit einem Lkw zum ehemaligen Zivilschutzbunker an der Seidnitzer Straße gekarrt ...
Bereitet sich das Rathaus also darauf vor, den Bunker aus DDR-Zeiten wieder fit zu machen? Auf TAG24-Anfrage teilt die Stadtverwaltung mit, dass "der ehemalige Zivilschutzbunker an der Seidnitzer Straße aktuell als Lager für die Betten der Sporthallen genutzt wird, in denen ukrainische Geflüchtete untergebracht waren".
Die Hallen werden nämlich nach und nach wieder für den Schul- und Sportbetrieb freigegeben.
Die Entscheidung, ob der Bunker und die beiden anderen an der Liliengasse und der Hans-Dankner-Straße reaktiviert werden, liegt nicht in den Händen des Rathauses. "Schutzbauwerke sind Elemente des Zivilschutzes, für den der Bund zuständig ist", erklärt Stadtsprecher Kai Schulz (47).
Bei asymmetrischer Kriegführung, umgangssprachlich auch Guerillakrieg genannt, die bei gegenwärtigen kriegerischen Auseinandersetzungen dominant ist, würden Schutzbauwerke zudem keinen Schutz bieten.
Platz hätte der um 1962 gebaute Bunker an der Seidnitzer Straße für 300 Personen.
Nach dem Ende der DDR wurde er bis in die 2010er-Jahre vom Brand- und Katastrophenschutz als Lagerraum genutzt. Danach sei er geräumt und von den haustechnischen Medien getrennt worden, so Schulz.
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