OB-Wahl in Dresden: Zweiter Wahlgang notwendig

Dresden - Am Sonntag war Wahltag in Dresden. Die wahlberechtigten Bürger der Stadt wählten ein neues Stadtoberhaupt. Eine endgültige Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen.

Verhaltener Andrang bei den Wahllokalen. Bis 16 Uhr hatten mehr als 40 Prozent der Wahlberechtigten ihr Kreuz gemacht.
Verhaltener Andrang bei den Wahllokalen. Bis 16 Uhr hatten mehr als 40 Prozent der Wahlberechtigten ihr Kreuz gemacht.  © Thomas Türpe

Die Dresdnerinnen und Dresdner hatten die Wahl zwischen neun verschiedenen Kandidaten. Bis 16 Uhr hatten mehr als 40 Prozent der 434.000 Wahlberechtigten ihr Kreuz gemacht. Am Ende lag die Wahlbeteiligung bei 47,4 Prozent.

Davon hatte nach Angaben des Wahlamts etwa jeder fünfte seine Stimme per Briefwahl abgeben.

Die meisten Stimmen holte Dirk Hilbert. Er erreichte 32,5 Prozent der Wählerstimmen, verfehlte damit aber eine absolute Mehrheit. Somit wird ein zweiter Wahlgang am 10. Juli notwendig.

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Dresden Politik Drohen überzogene Forderungen? Kampf um die Mietpreisbremse

Das ist für die Dresdnerinnen und Dresdner keine neue Erfahrung. Auch bei der letzten Oberbürgermeisterwahl 2015 war ein zweiter Wahlgang nötig, um eine absolute Mehrheit zu erringen.

Hier gibt es die Ereignisse und Ergebnisse des Wahlabends zum Nachlesen.

22.29 Uhr: So funkte Corona bei der Wahl dazwischen

Einige Helfer sagten bei der OB-Wahl in Dresden kurzfristig ab.

Der Grund war mehrfach eine Corona-Infektion. Wie das das Geschehen am Wahltag beeinflusste verrät Wahlleiter Markus Blocher (53) im separaten Bericht über den Tag der Wahl.

Einige Wahlhelfer sprangen kurzfristig wegen einer Corona-Infektion ab.
Einige Wahlhelfer sprangen kurzfristig wegen einer Corona-Infektion ab.  © Thomas Türpe

21.39 Uhr: Wie die Kandidaten bei Urnenwahl und Briefwahl abschneiden

Wie die Stadt Dresden mitteilt, liegt Dirk Hilbert sowohl bei den Urnen als auch Briefwählern deutlich vorn.

30,1 Prozent der Urnenwähler stimmten für den Amtsinhaber, 35,7 Prozent der Wählerstimmen errang Hilbert bei den Briefwählern.

Am deutlichsten fällt der Unterschied des vorläufigen Wahlergebnisses bei Maximilian Krah aus. Der AfD-Kandidat erhielt 18 Prozent der Stimmen von den Urnenwählern. Dagegen votierten nur 9 Prozent der Briefwähler für ihn.

21.05 Uhr: Zweiter Wahlgang wird notwendig

Bestätigt ist das Ergebnis noch nicht. Dennoch scheint klar, dass die Dresdner am 10. Juli noch einmal zur Wahlurne müssen, um das Stadtoberhaupt von Elbflorenz zu wählen.

Definitiv dabei sein werden Dirk Hilbert und Maximilian Krah, der am heutigen Abend verkündete, noch einmal antreten zu wollen. SPD, Grüne und Linke hatte sich zuvor eigentlich darauf verständigt, den aussichtsreichsten Kandidaten des heutigen Abends noch einmal antreten zu lassen und für diesen auch eine Wahlempfehlung auszusprechen. Zieht man die bisherigen Ergebnisse zu Rate, wäre das Eva Jähnigen (Grüne).

20.44 Uhr: Das sagt André Schollbach

Linken-Kandidat André Schollbach äußert sich am Wahlabend wie folgt.

"Das Wahlergebnis fügt sich in die vergangenen Wahlergebnisse ein. Auch bei der Landtags- und Bundestagswahl erreichten wir Ergebnisse um die 10 Prozent. Es ist klar, das wir mehr können."

Die Stimmung bei der Wahlparty der Linken ist überschaubar.
Die Stimmung bei der Wahlparty der Linken ist überschaubar.  © Claudia Rausch
André Schollbach (43) schätzt ein, dass seine Partei hätte mehr erreichen können.
André Schollbach (43) schätzt ein, dass seine Partei hätte mehr erreichen können.  © Thomas Türpe

20.35 Uhr: So hoch ist die Wahlbeteiligung

Laut der Stadt Dresden haben 47,4 Prozent der Wahlberechtigten an der OB-Wahl teilgenommen. Das sind weniger als noch im ersten Wahlgang 2015. Damals waren es 51,1 Prozent.

20.31 Uhr: Vorläufiges Endergebnis der Oberbürgermeisterwahl

Mittlerweile sind alle 538 Gebiete ausgezählt. Es gibt damit ein vorläufiges Endergebnis:

Dirk Hilbert (32,5 Prozent) konnte die meisten Wählerstimmen erinngen. Auf den Plätzen folgen Eva Jähnigen (18,9), Albrecht Pallas (15,2), Maximilian Krah (14,2) André Schollbach (10,2), Marcus Fuchs (3,4) Martin Schulte-Wissermann (2,9), Jan Pöhnisch (1,3), Sascha Wolff (1,3 Prozent).

538 Gebiete sind ausgezählt. So lautet das vorläufige Endergebnis.
538 Gebiete sind ausgezählt. So lautet das vorläufige Endergebnis.  © Screenshot Stadt Dresden

20.22 Uhr: Das sagt Albrecht Pallas zum Wahlausgang

SPD-Kandidat Albrecht Pallas bedankt sich bei seiner Wählerschaft mit folgenden Worten.

"Das ist ein ordentliches Ergebnis und ich bin dankbar dafür, dass mir so viele Bürger ihr Vertrauen geschenkt haben und wollten, dass ich OB werde", so der 42-Jährige.

Albrecht Pallas (42, SPD) findet Dankesworte für seine Wähler.
Albrecht Pallas (42, SPD) findet Dankesworte für seine Wähler.  © Roland Kaiser

20.17 Uhr: Eva Jähnigen zufrieden mit dem Wahlergebnis

Grünen-Kandidatin Eva Jähnigen zeigt sich hocherfreut über den bisherigen Wahlausgang.

"Ich freue mich so sehr über diese Chance, über diesen wachsenden Grünen Balken und die Gesamtkonstellation, die zeigt, dass es möglich ist, das Rathaus zu besetzen und diese Stadt zu verändern. Es hat sich gelohnt, um jede Stimme zu ringen. [...] Ein Wechsel an der Rathausspitze ist möglich, das wissen wir jetzt."

Eva Jähnigen findet, dass es sich gelohnt habe, "um jede Stimme zu ringen".
Eva Jähnigen findet, dass es sich gelohnt habe, "um jede Stimme zu ringen".  © Petra Hornig

20.14 Uhr: So schätzt OB Dirk Hilbert die Situation ein

Ob Dirk Hilbert ist am heutigen Wahltag der Sieger.

Dass er im Amt bleibt, heißt das aber noch lange nicht. Alles entscheidet sich im zweiten Durchgang.

"Ich bin sehr sehr froh, dass die Dresdnerinnen und Dresdner ein klares Statement abgegeben haben. Dirk Hilbert ist mit weitem Abstand die Nummer 1 des Bewerberfeldes. Ungefähr ein Drittel der Bürger haben mir ihr Vertrauen geschenkt. Jetzt heißt es für uns, noch einmal richtig Gas zu geben, vier Wochen zu kämpfen und am 10. Juli dann die fulminante Wahlparty zu feiern."

Seine Stimme gab Amtsinhaber und OB-Kandidat Dirk Hilbert am Vormittag in Dresden persönlich ab.
Seine Stimme gab Amtsinhaber und OB-Kandidat Dirk Hilbert am Vormittag in Dresden persönlich ab.  © Thomas Türpe

20.10 Uhr: Das sagt Maximilian Krah

Zwischenzeitlich lag AfD-Kandidat Maximilian Krah auf Rang zwei, ist mittlerweile auf Rang vier abgerutscht.

"Wir hatten uns mir mehr erhofft und wollten Zweiter werden. Jetzt sind wir Vierter. Wir treten im zweiten Wahlgang an und setzen auf Mobilisierung."

Maximilian Krah will auch bei einem zweiten Wahlgang noch einmal antreten.
Maximilian Krah will auch bei einem zweiten Wahlgang noch einmal antreten.  © PR

20.04 Uhr: Das sagt Martin Schulte-Wissermann

Martin Schulte-Wissermann (Piraten) konnte bislang 2,9 Prozent der Wählerstimmen erreichen.

"Ich hätte gerne eine 5 vor dem Komma gehabt. Aber in zwei Jahren ist Kommunalwahl und mit dem Ergebnis verdoppeln wir die Sitze im Stadtrat", so Wissermann am Wahltag.

Martin Schulte-Wissermann (Piraten) kommt auf ein einstelliges Ergebnis an Prozentpunkten (Archivbild).
Martin Schulte-Wissermann (Piraten) kommt auf ein einstelliges Ergebnis an Prozentpunkten (Archivbild).  © Petra Hornig

19.56 Uhr: Auszählung dauert an

Nach 530 von 538 ausgezählten Gebieten liegt Dirk Hilbert (32,5 Prozent) vor Eva Jähnigen (14,3 Prozent) und Albrecht Pallas (15,2 Prozent).

Es folgen Maximilian Krah (14,3 Prozent) und André Schollbach (10,2 Prozent).

Titelfoto: Montage: Thomas Türpe/Screenshot Stadt Dresden

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