OB-Wahl in Dresden: Zweiter Wahlgang notwendig
Dresden - Am Sonntag war Wahltag in Dresden. Die wahlberechtigten Bürger der Stadt wählten ein neues Stadtoberhaupt. Eine endgültige Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen.
Die Dresdnerinnen und Dresdner hatten die Wahl zwischen neun verschiedenen Kandidaten. Bis 16 Uhr hatten mehr als 40 Prozent der 434.000 Wahlberechtigten ihr Kreuz gemacht. Am Ende lag die Wahlbeteiligung bei 47,4 Prozent.
Davon hatte nach Angaben des Wahlamts etwa jeder fünfte seine Stimme per Briefwahl abgeben.
Die meisten Stimmen holte Dirk Hilbert. Er erreichte 32,5 Prozent der Wählerstimmen, verfehlte damit aber eine absolute Mehrheit. Somit wird ein zweiter Wahlgang am 10. Juli notwendig.
Das ist für die Dresdnerinnen und Dresdner keine neue Erfahrung. Auch bei der letzten Oberbürgermeisterwahl 2015 war ein zweiter Wahlgang nötig, um eine absolute Mehrheit zu erringen.
Hier gibt es die Ereignisse und Ergebnisse des Wahlabends zum Nachlesen.
22.29 Uhr: So funkte Corona bei der Wahl dazwischen
Einige Helfer sagten bei der OB-Wahl in Dresden kurzfristig ab.
Der Grund war mehrfach eine Corona-Infektion. Wie das das Geschehen am Wahltag beeinflusste verrät Wahlleiter Markus Blocher (53) im separaten Bericht über den Tag der Wahl.
21.39 Uhr: Wie die Kandidaten bei Urnenwahl und Briefwahl abschneiden
Wie die Stadt Dresden mitteilt, liegt Dirk Hilbert sowohl bei den Urnen als auch Briefwählern deutlich vorn.
30,1 Prozent der Urnenwähler stimmten für den Amtsinhaber, 35,7 Prozent der Wählerstimmen errang Hilbert bei den Briefwählern.
Am deutlichsten fällt der Unterschied des vorläufigen Wahlergebnisses bei Maximilian Krah aus. Der AfD-Kandidat erhielt 18 Prozent der Stimmen von den Urnenwählern. Dagegen votierten nur 9 Prozent der Briefwähler für ihn.
21.05 Uhr: Zweiter Wahlgang wird notwendig
Bestätigt ist das Ergebnis noch nicht. Dennoch scheint klar, dass die Dresdner am 10. Juli noch einmal zur Wahlurne müssen, um das Stadtoberhaupt von Elbflorenz zu wählen.
Definitiv dabei sein werden Dirk Hilbert und Maximilian Krah, der am heutigen Abend verkündete, noch einmal antreten zu wollen. SPD, Grüne und Linke hatte sich zuvor eigentlich darauf verständigt, den aussichtsreichsten Kandidaten des heutigen Abends noch einmal antreten zu lassen und für diesen auch eine Wahlempfehlung auszusprechen. Zieht man die bisherigen Ergebnisse zu Rate, wäre das Eva Jähnigen (Grüne).
20.44 Uhr: Das sagt André Schollbach
Linken-Kandidat André Schollbach äußert sich am Wahlabend wie folgt.
"Das Wahlergebnis fügt sich in die vergangenen Wahlergebnisse ein. Auch bei der Landtags- und Bundestagswahl erreichten wir Ergebnisse um die 10 Prozent. Es ist klar, das wir mehr können."
20.35 Uhr: So hoch ist die Wahlbeteiligung
Laut der Stadt Dresden haben 47,4 Prozent der Wahlberechtigten an der OB-Wahl teilgenommen. Das sind weniger als noch im ersten Wahlgang 2015. Damals waren es 51,1 Prozent.
20.31 Uhr: Vorläufiges Endergebnis der Oberbürgermeisterwahl
Mittlerweile sind alle 538 Gebiete ausgezählt. Es gibt damit ein vorläufiges Endergebnis:
Dirk Hilbert (32,5 Prozent) konnte die meisten Wählerstimmen erinngen. Auf den Plätzen folgen Eva Jähnigen (18,9), Albrecht Pallas (15,2), Maximilian Krah (14,2) André Schollbach (10,2), Marcus Fuchs (3,4) Martin Schulte-Wissermann (2,9), Jan Pöhnisch (1,3), Sascha Wolff (1,3 Prozent).
20.22 Uhr: Das sagt Albrecht Pallas zum Wahlausgang
SPD-Kandidat Albrecht Pallas bedankt sich bei seiner Wählerschaft mit folgenden Worten.
"Das ist ein ordentliches Ergebnis und ich bin dankbar dafür, dass mir so viele Bürger ihr Vertrauen geschenkt haben und wollten, dass ich OB werde", so der 42-Jährige.
20.17 Uhr: Eva Jähnigen zufrieden mit dem Wahlergebnis
Grünen-Kandidatin Eva Jähnigen zeigt sich hocherfreut über den bisherigen Wahlausgang.
"Ich freue mich so sehr über diese Chance, über diesen wachsenden Grünen Balken und die Gesamtkonstellation, die zeigt, dass es möglich ist, das Rathaus zu besetzen und diese Stadt zu verändern. Es hat sich gelohnt, um jede Stimme zu ringen. [...] Ein Wechsel an der Rathausspitze ist möglich, das wissen wir jetzt."
20.14 Uhr: So schätzt OB Dirk Hilbert die Situation ein
Ob Dirk Hilbert ist am heutigen Wahltag der Sieger.
Dass er im Amt bleibt, heißt das aber noch lange nicht. Alles entscheidet sich im zweiten Durchgang.
"Ich bin sehr sehr froh, dass die Dresdnerinnen und Dresdner ein klares Statement abgegeben haben. Dirk Hilbert ist mit weitem Abstand die Nummer 1 des Bewerberfeldes. Ungefähr ein Drittel der Bürger haben mir ihr Vertrauen geschenkt. Jetzt heißt es für uns, noch einmal richtig Gas zu geben, vier Wochen zu kämpfen und am 10. Juli dann die fulminante Wahlparty zu feiern."
20.10 Uhr: Das sagt Maximilian Krah
Zwischenzeitlich lag AfD-Kandidat Maximilian Krah auf Rang zwei, ist mittlerweile auf Rang vier abgerutscht.
"Wir hatten uns mir mehr erhofft und wollten Zweiter werden. Jetzt sind wir Vierter. Wir treten im zweiten Wahlgang an und setzen auf Mobilisierung."
20.04 Uhr: Das sagt Martin Schulte-Wissermann
Martin Schulte-Wissermann (Piraten) konnte bislang 2,9 Prozent der Wählerstimmen erreichen.
"Ich hätte gerne eine 5 vor dem Komma gehabt. Aber in zwei Jahren ist Kommunalwahl und mit dem Ergebnis verdoppeln wir die Sitze im Stadtrat", so Wissermann am Wahltag.
19.56 Uhr: Auszählung dauert an
Nach 530 von 538 ausgezählten Gebieten liegt Dirk Hilbert (32,5 Prozent) vor Eva Jähnigen (14,3 Prozent) und Albrecht Pallas (15,2 Prozent).
Es folgen Maximilian Krah (14,3 Prozent) und André Schollbach (10,2 Prozent).
19.47 Uhr: Müssen die Dresdner am 10. Juli wieder zur Wahlurne?
Vieles deutet auf einen zweiten Wahlgang hin. Es scheint kaum vorstellbar, dass hier noch einem Kandidaten der Sprung über die 50-Prozent-Grenze gelingt. Damit müssten die Dresdnerinnen und Dresdner am 10. Juli 2022 noch einmal wählen gehen. Dann stünden mit Sicherheit nicht wieder neun, sondern deutlich weniger Kandidaten zur Wahl.
19.42 Uhr: Auszählung geht dem Ende entgegen
Die Auszählung ist bald geschafft.
Nach 529 von 538 ausgezählten Gebieten liegt Dirk Hilbert mit 32,5 Prozent der Stimmen vorn. Die Folgeplätze belegen Eva Jähnigen (18,8), Albrecht Pallas (15,2) und Maximilian Krah mit (14,3) Prozent der Stimmen.
19.35 Uhr: AfD-Kandidat Krah hinter Grüne und SPD?
513 von 538 Gebieten sind ausgezählt.
Das Ranking hat sich inzwischen leicht verschoben. Es führt Dirk Hilbert vor Eva Jähnigen, Albrecht Pallas (15,2 Prozent) hat Maximilian Krah (14,6) zwischenzeitlich überholt.
19.28 Uhr: Auszählung der Stimmen - 100 Gebiete noch offen
Die Auszählung schreitet weiter voran.
Noch 100 Gebiete sind offen. Dirk Hilbert (31, Prozent), Eva Jähnigen (18,6 Prozent), Maximilian Krah (15,9 Prozent), Albrecht Pallas (14,9 Prozent), André Schollbach (10,4 Prozent) lautet das bisherige Ergebnis bei der OB-Wahl.
19.23 Uhr: Markus Blocher ist Amtsleiter der Wahl
Er kontrolliert, dass alles bei der OB-Wahl seinen Gang geht.
Markus Blocher (53) ist Amtsleiter und damit auch Herr über die 538 Urnen. Jeder Wahlhelfer hat ein Kissen bereitgestellt bekommen, damit das Sitzfleisch auch gut gepolstert ist.
19.19 Uhr: 375 Gebiete ausgezählt
375 von 538 Gebieten sind ausgezählt. Dirk Hilberts Stimmenanteil liegt weiterhin bei um die 30 Prozent (29,9 Prozent). Eva Jähnigen (Grüne) konnte ihren Vorsprung auf Maximilian Krah (AfD) leicht ausbauen (18,2 vs. 17,2 Prozent der Stimmen).
19.11 Uhr: So läuft die Wahlparty der Grünen
Die Wahlparty der Grünen findet an der Blauen Fabrik statt.
Dort verkündet Grünen-Kandidatin Eva Jähnigen (56, Grüne) stolz: "Leute, wir haben so oder so gewonnen. Es hat mir einfach richtig Spaß gemacht, denn der Rückhalt ist Gewinn genug".
19.09 Uhr: Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz 2
Zwischen Eva Jähnigen (56, Grüne) und Maximilian Krah (45, AfD) zeichnet sich ein enges Rennen um den 2. Platz hinter Dirk Hilbert ab.
Nach 360 von 538 ausgezählten Gebieten heißt es 17,8 Prozent zu 17,6 Prozent für die Grünen-Kandidatin.
19 Uhr: 262 Gebiete ausgezählt
262 von 538 Gebieten sind ausgezählt. Mittlerweile gibt es kaum noch Schwankungen bei den Stimmen. Vorn liegt weiterhin Dirk Hilbert (30,1 Prozent), gefolgt von Maximilian Krah (18,0 Prozent) Eva Jähnigen (17,1 Prozent) und Albrecht Pallas (14,9 Prozent).
18.48 Uhr: Fünf Kandidaten zweistellig
Nach der bisherigen Auszählung kommen Dirk Hilbert, Eva Jähnigen, Maximilian Krah, André Schollbach und Albrecht Pallas auf eine zweistellige Stimmenanzahl.
Martin Schulte-Wissermann (2,9 Prozent), Jan Pöhnisch (1,2 Prozent), Marcus Fuchs (4 Prozent) und Sascha Wolff (1,4 Prozent) haben mit dem Ausgang der Wahl nur wenig zu tun. Alles sind aber Zwischenstände.
18.45 Uhr: Eva Jähnigen hat Albrecht Pallas überholt
Nach 125 von 538 ausgezählten Gebieten rangiert Dirk Hilbert bei genau 30,0 Prozent der Stimmen. Maximilian Krah kommt auf 18,5 Prozent der Stimmen. Dafür hat Grünen-Kandidatin Eva Jähnigen (16,5 Prozent) mittlerweile Albrecht Pallas von der SPD (15,2 Prozent) überholt.
18.37 Uhr: Neuer Zwischenstand
Mittlerweile sind 54 von 538 Gebieten ausgezählt. Dirk Hilbert liegt weiterhin mit 30,9 Prozent vorn. Es folgen AfD-Mann Maximilian Krah (19. 6 Prozent und SPD-Kandidat Albrecht Pallas (15,5). Eva Jähnigen (14,6 Prozent) belegt Rang vier.
18.28 Uhr: Erste Zwischenstände bekannt
13 von 538 Gebieten sind ausgezählt. Kein Kandidat konnte die absolute Mehrheit der Stimmen erreichen. Die meisten Stimmen ergattert OB Dirk Hilbert (31,Prozent), den 2. Platz hat sich Maximilian Krah (21,0 Prozent) geschnappt. Drittplatzierter ist bislang SPD-Kandidat Albrecht Pallas (15,2 Prozent).
18.16 Uhr: SPD-Kandidat Albrecht Pallas zur OB-Wahl in Dresden
Auch bei den Parteien heißt es: Warten auf Zwischenstände.
Bei der Wahlparty der SPD verkündet Kandidat Albrecht Pallas (42, SPD) mit Bezug auf den Wahlkampf: „Im Grunde ist egal, wie der Abend heute ausgeht, wir haben gewonnen.“
18.03 Uhr: Wahllokale seit 18 Uhr geschlossen
Die Wahllokale sind geschlossen.
Damit hat die Auszählung der Stimmen begonnen.
17.48 Uhr: Landratswahlwahlen finden parallel zu OB-Wahlen statt
Nicht nur in Dresden wird heute gewählt. Darüber hinaus wird in neun Landkreisen über einen neuen Landrat oder eine neue Landrätin entschieden.
Mit Ergebnissen wird erst am späten Abend gerechnet. In den kreisfreien Städten Leipzig und Chemnitz sowie im Landkreis Meißen stehen keine Wahlen an.
17.44 Uhr: Wo gibt es die Zwischenstände zur Wahl?
Wer macht das Rennen?
Wenn um 18 Uhr die Wahllokale schließen, informiert die Stadt Dresden unter folgendem Link über erste Zwischenstände.
17.36 Uhr: Plakate vor Landrats- und Bürgermeisterwahlen beschädigt
Unschöne Nebeneffekte der Wahlen auf Kommunalebene.
Vor den Landrats- und Bürgermeisterwahlen in Sachsen sind in mehreren Dutzend Fällen Plakate beschädigt und zerstört worden.
Bis vergangenen Freitag wurden 42 solcher Angriffe registriert, wie das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen auf Anfrage mitteilte. Vielfach handelte es sich um Diebstahl und Sachbeschädigung, aber auch das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zählte zu den Delikten.
Zehn solcher Angriffe und damit die meisten gab es in der Landeshauptstadt Dresden; danach folgt Görlitz mit sieben Vorfällen. Die Spanne der insgesamt 20 Tatorte reicht von Annaberg-Buchholz im Erzgebirge bis Bannewitz im Süden von Dresden. Am häufigsten wurden demnach Plakate der AfD gestohlen.
17.32 Uhr: Wahlbeteiligung um 16 Uhr bei 43,6 Prozent
Die Stadt Dresden meldet vor den ersten Zwischenergebnissen, mit denen ab circa 18 Uhr zu rechnen ist, den letzten Zwischenstand in Sachen Wahlbeteiligung.
43,6 Prozent der Dresdnerinnen und Dresdner hatten bis 16 Uhr gewählt.
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe/Screenshot Stadt Dresden