Neun Container-Dörfer: Hier finden Flüchtlinge künftig eine Bleibe in Dresden

Dresden - Seit 2022 flüchten wieder deutlich mehr Menschen in die Bundesrepublik und damit auch nach Dresden. Um die Asylsuchenden (Ukrainer zählen nicht dazu) unterzubringen, will das Rathaus bis zum Herbst an neun Standorten im Stadtgebiet Wohncontainer errichten.

Hier (rote Punkte) sollen die Container-Areale errichtet werden.
Hier (rote Punkte) sollen die Container-Areale errichtet werden.  © Themenstadtplan Lhst Dresden

Nach einigen Jahren moderaten Zustroms (je um die 700 Asylbewerber) kamen 2022 wieder über 1550 Flüchtlinge in Dresden an. Bis Ende dieses Jahres rechnet das Rathaus mit 2200 weiteren Menschen, die hier Zuflucht suchen. Zur Einordnung: Aktuell sind insgesamt 3670 Asylsuchende in städtischen Unterkünften verteilt.

"Trotz vieler angemieteter Wohnungen, Gemeinschaftsunterkünfte und Hotelzimmer müssen wir nun auf mobile Raumeinheiten zurückgreifen, um eine Unterbringung in Turnhallen und Zelten zu vermeiden", sagt Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne).

Gemeint sind Wohncontainer, die verteilt im Stadtgebiet (siehe Karte) auf kommunalen Grundstücken errichtet werden sollen. Insgesamt 824 Menschen sollen darin Platz finden, je nach Standort zwischen 48 und 152.

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Auf diesem Standort neben der Sachsenallee sollen bis zu 144 Menschen eine Unterkunft finden.
Auf diesem Standort neben der Sachsenallee sollen bis zu 144 Menschen eine Unterkunft finden.  © Eric Münch
Bereits beschlossen: Der Standort in Sporbitz soll schon im April fertig sein und bezogen werden. Zuvor ist ein Tag der offenen Tür geplant.
Bereits beschlossen: Der Standort in Sporbitz soll schon im April fertig sein und bezogen werden. Zuvor ist ein Tag der offenen Tür geplant.  © Eric Münch

Container keine langfristige Lösung

Kümmern sich um die Unterbringung der Asylsuchenden: Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (46, Linke) und Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne).
Kümmern sich um die Unterbringung der Asylsuchenden: Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (46, Linke) und Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne).  © Eric Münch

Der Betrieb ist zunächst für zwei Jahre vorgesehen. Für Betreuung (etwa für Sozialarbeit, Vermittlung in Sprachkurse) und Bewirtschaftung (Container-Miete, Duschen, Küche, Wachdienst etc.) werden 47 Millionen Euro kalkuliert. Dabei fordert die Stadt weitere Unterstützung des Freistaates ein.

Eine langfristige Lösung sind die Container nicht. "Die mobilen Raumeinheiten bringen uns eine vorübergehende Entlastung", sagt Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (46, Linke). "Wir werden bei unseren Anstrengungen, geeignete Quartiere zu finden, nicht nachlassen."

Bevor die Container kommen, durchlaufen die Pläne noch die Stadtbezirke, das letzte Wort hat der Stadtrat. Außerdem ist an allen Standorten ein Tag der offenen Tür geplant, an dem sich jedermann ein Bild der Unterkünfte machen kann.

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In Sporbitz (Am Werk 1) wird ein bereits beschlossenes Container-Areal eingerichtet, das am ersten April besichtigt werden kann.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch/Themenstadtplan Lhst Dresden

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