Dresden - Verzweifelt hatte die Tafel nach einer neuen Lagerhalle bei Dresden gesucht. In Niedersedlitz wurde sie endlich fündig: Der Standort ist 700 Quadratmeter groß, mit 6500 Euro Warmmiete pro Monat (neun Euro/Quadratmeter) gerade so bezahlbar.
Von Torgau bis Zittau teilen Sachsens 45 Tafeln bis zu 20.000-mal pro Woche gespendete Lebensmittel aus. Über zwanzig Jahre lang wurden die Spenden vorher im Lager an der Messe Dresden sortiert. Bis der Vermieter vorigen Frühling den Mietvertrag kündigte.
Tafel-Landesvorsitzender Stephan Trutschler (63): "Wir haben danach über 30 Objekte besichtigt, keines war geeignet. Bis uns das Amt für Wirtschaftsförderung auf eine ehemalige Buchbinderei an der Saydaer Straße aufmerksam machte. Die Immobilienmanagerin hatte den Artikel gelesen."
Innerhalb einer Woche war der Mietvertrag unterschrieben, seit Anfang Dezember läuft der Umzug, im April soll alles eingerichtet sein. Die Miete ist teurer als die alte, dafür gibt es mehr Fläche und kaum Sanierungsbedarf. "Mir ist Geröll vom Herzen gefallen", sagt Trutschler.
Was ihn weiterhin besorgt, ist die Finanzlage. Denn die Tafel ächzt unter steigenden Kosten, etwa für Energie und Personal.
Sachsens Tafel-Chef fordert daher, dass der Freistaat die Tafel institutionell auf Abrechnungsbasis fördert. "Eine Summe von 400.000 Euro jährlich würde uns enorm helfen. Wir werden das Gespräch mit der Staatsregierung suchen."