Neue Flüchtlings-Unterkünfte: Darum mietet Dresden fünf Hotels für 8 Millionen Euro

Dresden - Der Stadtrat machte den Weg frei: Das Rathaus wird für die Unterbringung der ukrainischen Flüchtlinge Hotels anmieten. Die Kosten (mit Verpflegung) betragen rund acht Millionen Euro allein bis Jahresende. Warum das Besorgen von Wohnungen nicht funktioniere, erklärte Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne).

Das Aparthotel an der Münzgasse hat Zimmer für 262 Flüchtlinge.
Das Aparthotel an der Münzgasse hat Zimmer für 262 Flüchtlinge.  © Steffen Füssel

Zwar steigt die Zahl nicht mehr so stark wie in den vergangenen Wochen.

Dennoch sind bereits rund 6500 Flüchtlinge bei der Stadt Dresden registriert, davon 850 in Turnhallen und 1096 in der Messehalle notdürftig untergebracht. Ein Großteil ist privat untergekommen, doch die Kapazitäten sind erschöpft.

Allein bis Monatsende fehlen nach Prognosen rund 1500 Plätze, bis Ende Juni werden insgesamt 10.000 Plätze benötigt.

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Damit die Hallen-Quartiere keine Dauerlösung werden und um neue Kapazitäten zu schaffen, mietet die Stadt jetzt fünf Hotels mit insgesamt 1182 Plätzen an: Diese befinden sich an der Gustav-Hartmann-Straße, Karl-Marx-Straße, Hansastraße, Fritz-Meinhardt-Straße und Münzgasse.

Die Mietverträge werden für bis zu zwei Jahre geschlossen, sollen aber Sonderkündigungsklauseln enthalten, falls der Bedarf vorher abebbt. Solange die Ukrainer einquartiert sind, soll es keinen regulären Touristen-Betrieb geben. Pro Person und je nach Hotelpreis kann das bis zu 1800 Euro im Monat kosten.

Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne) erklärte im Stadtrat die Notwendigkeit der Hotel-Anmietungen.
Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne) erklärte im Stadtrat die Notwendigkeit der Hotel-Anmietungen.  © Ove Landgraf
538 Plätze soll das Hotel NH an der Hansastraße bieten.
538 Plätze soll das Hotel NH an der Hansastraße bieten.  © Steffen Füssel

Das stieß zwar auf Kritik. Die Anmietung von Containern und Zelten sei aber noch teurer bei den aktuellen Marktpreisen, so Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne). Das Anmieten von Wohnungen sei "ein Riesenaufwand": Man müsse jede einzelne Wohnung renovieren, möblieren, abnehmen.

"Das ist in der Kürze der Zeit nicht möglich", sagte Kühn. Mit breiter Mehrheit segnete der Stadtrat letztlich die Hotel-Pläne ab.

Titelfoto: Montage: Steffen Füssel, Ove Landgraf

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