Nach seiner Pleite: Ex-Anwalt Hannig zieht sich aus Stadtrat zurück
Dresden - Folgt für Frank Hannig (52, Freie Wähler) nach dem Verlust der Zulassung als Anwalt und der Pleite nun auch das Ende als Stadtrat?
In den nächsten Monaten wird der umstrittene Ex-Advokat, der unter anderem durch die Verteidigung des Mörders des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (1953-2019) bundesweit bekannt wurde, dem Gremium auf jeden Fall fernbleiben.
Wie Hannig selbst am Dienstag mitteilte, habe er Oberbürgermeister Dirk Hilbert (51, FDP) und seine Fraktion darüber informiert, dass er sich auf Betreiben seiner Ärzte "für ca. 10 bis 12 Wochen zur Gesundung aus allen Aktivitäten des Stadtrats" zurückziehen müsse.
Als Grund nennt er, dass sich sein Gesundheitszustand trotz der Aufgabe seiner beruflichen Aktivitäten weiter verschlechtert habe.
"Ich hoffe, danach wieder mit aller Kraft für die Bürger der Landeshauptstadt Dresden da sein zu können", so Hannig. Ob er das dann noch als Teil der Fraktion Freie Wähler/Freie Bürger machen wird, bleibt abzuwarten.
Die beschäftigt sich heute in einer Sitzung mit Hannig, wie der Fraktionsvorsitzende Jens Genschmar (54) ankündigte. Im Rathaus wird über einen Ausschluss aus der Fraktion gemunkelt.
Die Sitzung wurde schon vor dem jüngsten Video von Hannig angesetzt, in dem er sich beklagt, dass nur Teile seiner Fraktion ihn unterstützen würden.
Titelfoto: imago/Jan Huebner