Nach Mahnmal-Ärger: Weggeflexte Inschrift plötzlich wieder da
Dresden - Das Mahnmal am Altmarkt hat (zumindest vorübergehend) seinen Gedenk-Text zurück, den das Rathaus im Januar still und heimlich weggeflext hatte.
Verantwortlich dafür ist die Dresdner Stadtratsfraktion der CDU. Deren Vertreter brachten am Dienstagmorgen ein Transparent an der steinernen Bank mit dem originalen Wortlaut an.
Dieser lautet: "Dies ist ein Ort der Mahnung, des Erinnerns und Gedenkens. Hier wurden Leichname Tausender Opfer der Luftangriffe des 13. und 14. Februar 1945 verbrannt. Damals kehrte der Schrecken des Krieges, von Deutschland aus in alle Welt getragen, auch in unsere Stadt zurück."
CDU-Stadtrat Mario Schmidt (48), der anwesend war, begründet die Aktion mit der Untätigkeit der Verwaltung, "die unseren Eilantrag dazu bislang nicht umsetzen wollte".
Anschließend gedachten die Teilnehmer der Opfer des Bombenangriffs und des Krieges, darunter nun auch Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (54, CDU) und Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka (51 CDU).
Auch OB Dirk Hilbert (52, FDP) legte am Mahnmal (wie jedes Jahr) eine weiße Rose ab.
Ob das Transparent dort hängen bleiben darf, war zunächst unklar, am Nachmittag war es noch vorhanden.
Titelfoto: Norbert Neumann