Nach dem Entscheid im Stadtrat: Was die Container-Pläne für die Ortsteile bedeuten
Dresden - Der Stadtrat stimmte nach hitziger Debatte für die Container-Pläne der Stadtverwaltung mit sechs anstatt neun Standorten, dabei verpflichtete er OB Dirk Hilbert (51, FDP) noch zu einigen Nachbesserungen. Um die weggefallenen Plätze auszugleichen, müssen nun schleunigst neue Unterkünfte gefunden werden.
Mit 39 Stimmen dafür (Grüne, Linke, SPD, FDP, Dissidenten und Hilbert) und 28 dagegen (AfD, CDU, Freie Wähler und der fraktionslose Frank Hannig) fiel das Votum der Räte deutlicher als angenommen aus.
Gleichzeitig wurden die Ortschaften verpflichtet, bis Ende dieses Monats eigene Vorschläge zu Objekten und Grundstücken für die Unterbringung von Geflüchteten zu machen.
"Nun gilt es dafür zu sorgen, dass die Container keine Dauereinrichtungen werden und zusätzliche Unterbringungseinrichtungen besser über die Stadt verteilt werden", sagt SPD-Stadtrat Vincent Drews (35).
Geprüft werden sollen nun etwa Flächen oder Gebäude an Bayreuther, Blasewitzer, Strehlener und Uthmannstraße.
Die Integrationshilfe soll mehr gefördert werden
Die Linken setzten eine finanzielle Stärkung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft "Wohnen in Dresden" (WiD) durch. Die FDP erreichte eine Begrenzung auf maximal 65 Plätze (anstatt geplanten 144) am Standort Sachsenplatz.
"In der Johannstadt sind bereits sehr viele Asylsuchende untergebracht und man darf den Stadtteil nicht überlasten", so Stadtrat Robert Malorny (43).
Zudem soll der OB prüfen, ob ein Standort am Landtag (Ecke Kleine Packhofstraße/Devrientstraße) den geplanten am Altgorbitzer Ring ersetzen kann.
Außerdem soll das Rathaus mehr Sozialarbeiter beschäftigen, ehrenamtliche Integrationshilfe besser fördern, auch finanziell. In Kitas und Schulen sollen Plätze für die zu erwartenden Kinder eingeplant, die Ausländerbehörde personell gestärkt werden.
Auch mögliche Unterkünfte in Modulbauweise (wie die Container-Schule in der Johannstadt), die hochwertiger als die blechernen mobilen Raumeinheiten sind, sollen geprüft werden.
Titelfoto: dpa/Patrick Pleul