Nach Abstimmungs-Patzer: Hilbert will jetzt Geld für Sportvereine lockermachen
Dresden - Dresdens Sportvereine können aufatmen! OB Dirk Hilbert (51, FDP) will jetzt 1,2 Millionen Euro für die klammen Vereinskassen locker machen. Dasselbe Anliegen hatte zuvor im Stadtrat auch aufgrund der Sturheit der Fraktionen keine Mehrheit gefunden.
Rückblick: Mehrere Fraktionen hatten in der vergangenen Stadtratssitzung versucht, die Haushaltssperre für die Bereiche Soziales, Jugend und Sport zu lockern. Doch letztlich scheiterte das Ansinnen.
Ebenso wie das Umschichten von ungenutzten Sport-Fördermitteln für den Vereinssport. Auch, weil ein CDU-Mann die entscheidende Abstimmung verpatzte.
Da der Stadtrat nicht selbst einfach nochmal darüber abstimmen kann, baten verschiedene Fraktionen (wie die CDU) die Stadtspitze, aktiv zu werden. "Diesem Wunsch komme ich gerne nach, weil die Sportvereine auch mir gegenüber einen deutlich höheren Bedarf an finanziellen Mitteln signalisiert haben", sagt Hilbert.
Der OB will am Montag im Finanzausschuss selbst den Vorschlag einbringen, die 1,2 Millionen Euro so umzuschichten, dass Vereine damit etwa Übungsleiter entlohnen können. "Wenn der Finanzausschuss meinem Vorschlag folgt, gilt es die Mittel so zügig wie möglich auszuzahlen", so Hilbert.
Kritik kommt von den Linken
Eine Mehrheit gilt dieses Mal als wahrscheinlich, Kritik gibt's dennoch.
Die Linke schießt gegen den OB und seinen Vertreter, Sportbürgermeister Jan Donhauser (53, CDU): "Die Stadtspitze setzt sich für den Sport ein, lässt aber die Jugendhilfe im Stich, lenkt für diese Vereine keine Gelder um", ärgert sich Stadtrat Tilo Kießling (52), der sich mit seiner Fraktion dafür einsetzt, Lockerungen nicht nur für den Sport zu erreichen.
"Wir sind dem Oberbürgermeister sehr dankbar, dass er nach den Verwirrungen unter den Parteien im Stadtrat sich jetzt selbst zu dieser eilenden Vorlage durchgerungen hat", freute sich Lars-Detlef Kluger (52), Präsident des Stadtsportbundes.
Er vertritt rund 400 Dresdner Vereine mit 113.000 Mitgliedern.
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