Bekommt die Prager Straße eine eigene Polizeiwache?
Dresden - Seit mehr als zehn Jahren ist die Prager Straße ein Kriminalitätsbrennpunkt. Jetzt will die CDU die Sicherheit verbessern. Ein neuer Antrag fordert OB Dirk Hilbert (52, FDP) dazu auf, die Einrichtung einer Polizeiwache zu prüfen. Im Hintergrund ist die Stadt schon mit ähnlichen Konzepten beschäftigt.
Demnach soll die Wache mitten auf der Einkaufsmeile eingerichtet werden, Polizei und Ordnungsamt so dauerhaft in der Innenstadt präsent sein. Wie auf einer gewöhnlichen Wache sollen dort Anzeigen aufgenommen werden.
Besonderheit: Ladenbetreiber, die etwa Diebstahl vermuten, sollen unterstützendes Personal von der Wache anfordern können, etwa in Form von Ladendetektiven oder zusätzlichen Verkäufern.
Diebstahlkriminalität auf der Prager sei ein zunehmendes Problem, heißt es im Antrag.
Dieser Eindruck wird von Polizeisprecher Mario Laske nicht vollends bestätigt. "Sicherlich gibt es auf der Prager Straße auch Ladendiebstähle. Im Kern geht es aber um Betäubungsmittelkriminalität mit all seinen Nebenwirkungen wie Beschaffungskriminalität oder auch die Aufteilung des Schwarzmarktes."
Trotzdem könne eine Wache helfen, die Sicherheit zu erhöhen. Gemeinsam mit der Stadt werde bereits an einem Konzept gearbeitet.
City Management wünscht sich kurzfristige Maßnahmen
Wie das aussieht? Bürgermeister Jan Donhauser (54, CDU) wird konkreter: "Die Einrichtung einer gemeinsamen Wache ist ein wichtiger Teilaspekt einer länger laufenden Zusammenarbeit. Dieser Ort soll nach Möglichkeit auch als Schnittstelle zwischen Einwohnenden oder Gewerbetreibenden und Ämtern sowie Polizeidirektion etabliert werden." Aktuell werde nach geeigneten Standorten gesucht.
Dabei wünscht sich etwa Friederike Kranz (34) vom City Management kurzfristige Maßnahmen: "Wir können uns über 25 Konzepte unterhalten, es muss aber jetzt etwas passieren. Ich bin froh, dass die Politik jetzt Impulse gibt."
Titelfoto: Steffen Füssel, Holm Helis