Dresden Hbf: Jetzt steht der Fahrplan fürs neue Bahnhofsdach
Dresden - Loch an Loch - und es hält doch!
Seit mehr als zehn Jahren hat das 2006 mit einer lichtdurchlässigen Glasfasermembran überzogene Dach des Hauptbahnhofs Risse. Seit 2019 sichern Netze, zudem wurde der Kompletttausch geplant. Jetzt steht der Fahrplan für das neue Hallendach.
Demnach läuft noch bis 5. Juli die europaweite Ausschreibung für das insgesamt 33.000 Quadratmeter große neue Bahnhofsdach. Erst danach will sich die Bahn zu den Kosten äußern.
Bereits jetzt ist aber klar: Weil der Hauptbahnhof (42.000 Reisende pro Tag) mit geringen Einschränkungen offen bleibt und weil rund um den Bahnhof kaum noch Platz für eine Baustelleneinrichtung ist, muss exakt geplant werden.
Bis Ende Juli wird auf dem Wiener Platz und in der Bayrischen Straße der Baugrund erkundet. Dort sollen im nächsten Frühjahr je ein 56 und 48 Meter hoher Kran aufgestellt werden.
Über die bis zu 75 Meter langen Kranausleger wird das Material direkt aufs Dach geschafft.
Gebaut wird in mehreren Abschnitten
Dort sichern Netze, damit nichts auf Bahnsteig oder Gleise fällt. Weil die Kräne 52 und 147 Tonnen schwer sind, müssen vorher im Untergrund Leitungen verlegt werden.
Für den Austausch der textilen Bespannung wird ab dem Frühjahr zunächst die neue Membran auf das Dach ausgelegt. Anschließend wird von innen die alte Dachmembran entfernt und die neue montiert.
Gebaut wird in mehreren Abschnitten. Jedes Jahr wird ein Teil erneuert. Aufgrund des sensiblen Materials kann nur im Sommer gearbeitet werden. 2025 soll alles fertig sein.
Damit die neue Haut nicht ebenfalls reißt, werden konstruktive Details wie die Befestigung und die textile Ausrichtung der Membran geändert. So wird beispielsweise schlicht die Faserrichtung geändert.
"Mit einer neuen Dachhaut werden wir die Funktionalität der Dachkonstruktion wiederherstellen und dauerhaft sichern. Außerdem bleibt die Verbindung zwischen historischer Stahlkonstruktion und modernem Dach erhalten", sagt Bahnhofs-Chef Heiko Klaffenbach (55).
Titelfoto: imago images/ddbd/Thomas Türpe