Kritik an öffentlicher Förderung: 200.000 Euro "Stütze" für SemperOpernball
Dresden - Kommenden Freitag (23. Februar) feiert Dresden nach vierjähriger Pause wieder den SemperOpernball. Die Linke im Stadtrat nimmt das zum Anlass, sich genauer mit dem Fest zu beschäftigen. Sie hält den Ball für nicht mehr zeitgemäß – und will dessen Finanzierung genauer unter die Lupe nehmen.

Allein 200.000 Euro an Förderung für den OpenAirball vor der Semperoper kommen vom Freistaat und der Stadt Dresden.
"Ich schüttele bei diesem Jahrmarkt der Eitelkeit einfach nur meinen Kopf", sagt Linken-Stadtrat Tilo Wirtz (55) mit Blick auf die hohe Promi-Dichte.
Ihn stört dabei nicht nur die Höhe der öffentlichen Fördergelder, sondern auch die wiederholte Teilnahme von Personen wie OB Dirk Hilbert (52, FDP) in offizieller Funktion.
"Er kann an diesem privat organisierten Ball gerne teilnehmen, aber dann bitte ohne seine Amtskette und auf eigene Kosten", moniert Wirtz.
Weiteres Manko aus Sicht der Linken: Firmen mit städtischer Beteiligung, beispielsweise die Ostsächsische Sparkasse oder SachsenEnergie, treten als Sponsoren des Balls auf. "Ich weiß überhaupt nicht, wie so etwas zustande kommt", so Wirtz.

Die Linke möchte deshalb zeitnah einen Antrag in den Rat einbringen, der sich tiefergehend mit den finanziellen Verquickungen zwischen Stadtpolitik und Opernball auseinandersetzt.
Titelfoto: Bildmontage: Sebastian Kahnert/dpa, Christian Juppe