Riesen-Zoff um Kreuzchor: Jetzt spricht die Bürgermeisterin
Dresden - Laut neuer Rathaus-Vorlage soll die Kreuzkirche mehr für Auftritte des städtischen Kreuzchores blechen. Ohne Einigung müssten die Chorknaben künftig woanders singen. Doch manches weist Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (47, Linke) von sich.

Sie betont: "Es ist nicht die Absicht der Landeshauptstadt Dresden, der Kirche etwas wegzunehmen." Ziel sei zwar, den Rahmenvertrag mit der Kirche neu zu verhandeln - aber mit dem "Ziel der Fortführung". Höhere Honorare für Kreuzchor-Auftritte seien nötig, weil Ausbildung und Betreuung der Kruzianer immer teurer würden.
Die Personalkosten für den Kreuzchor steigen tatsächlich: Von rund 4,4 Millionen Euro Gesamtkosten entfielen 2024 rund 3,3 Millionen Euro aufs Personal.
Im Vorjahr 2023 waren es noch rund 400.000 Euro, 2019 fast 800.000 Euro weniger. "Wir brauchen eine Dynamisierung des Finanzierungsbeitrags der Kirche, die diese Kosten widerspiegelt", sagt Klepsch.
Idealerweise bis Jahresende solle ein Verhandlungsergebnis erzielt werden. Und falls die Einigung ausbleibt? Dann könnten die Kruzianer gegebenenfalls wie bislang "in anderen Konzertsälen wie dem Kulturpalast, der Semperoper sowie in Kirchen und Open-Air" auftreten.

Gedankenspiele über Auftritte des altehrwürdigen Kreuzchores im Rathaus oder in einer alten Schwimmhalle entbehren laut Klepsch aber "jeder sachlichen Grundlage".
Titelfoto: Bildmontage: Grit Dörre, Steffen Füssel