Michael Kretschmer: Sachsen will Aufnahmekapazitäten für Asylsuchende erhöhen
Dresden - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (47) plant, die Aufnahmekapazitäten für Asylsuchende zu erhöhen. "Der Freistaat Sachsen wird seine Aufnahmekapazitäten für die Erstaufnahme noch einmal erhöhen", sagte der CDU-Politiker nach einem Spitzengespräch zu den aktuellen Herausforderungen durch Migration und Asyl am Montag in Dresden.
Dadurch wolle der Freistaat "eine gewisse Puffermöglichkeit schaffen". Um wie viel Plätze es sich handelt, konnte Kretschmer zunächst nicht sagen.
Hintergrund des Treffens mit den Landkreisen, der Landesdirektion, der Bundesagentur für Arbeit, der Liga der Freien Wohlfahrtspflegen sowie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge war der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die dadurch ausgelöste Fluchtbewegung.
"Wir haben die Situation, dass über 10.000 ukrainische Kinder und Jugendliche in sächsischen Schulen geschult werden", sagte Kretschmer. Das sei eine Aufgabe, auf die man nicht vorbereitet gewesen sei. Eine Aufgabe, die laut Kretschmer aber dank der vielen Lehrerinnen und Lehrer sowie der solidarischen Menschen aus der Zivilgesellschaft bislang gut gemeistert werden konnte.
Die meisten Asylbewerber kamen aus Syrien
Die Zahl neu ankommender Flüchtlinge hatte 2022 auch in Sachsen stark zugenommen. Nach Angaben der Landesdirektion kamen bis Ende November 17.156 Asylsuchende in den Freistaat. In den beiden Jahren zuvor waren es 10.222 (2021) und 4463 (2020).
Zudem wurden bis Weihnachten knapp 60.000 Schutzsuchende aus der Ukraine erfasst. Die meisten Asylbewerber kamen aus Syrien (3224), Venezuela (1249), der Türkei (960) und Afghanistan (773). Insgesamt lebten zum Stichtag 30. November 28.677 Asylbewerber im Freistaat.
14.654 Menschen waren zur Ausreise verpflichtet, 12.024 von ihnen hatten aber eine Duldung.
Titelfoto: Robert Michael/dpa