Kommentar zur OB-Wahl in Dresden: Wackeliger Sieg!
Dresden - Nach dem ersten Wahlgang zum Dresdner OB feiert sich OB Hilbert (50) schon als Sieger. Aber so glänzend, wie er am Sonntag verkündete, war der Ausgang der ersten Runde für ihn nicht. Für einen Amtsinhaber, der nach sieben Jahren des politischen Handelns nur jeden dritten Bürger von sich überzeugen konnte, ist das ein wenig mager.
Noch ernüchternder ist, dass OB Hilbert dieses Ergebnis nur mit massiver Schützenhilfe der CDU erreichen konnte. Die Christdemokraten, immer noch Volkspartei, haben ihre Anhänger zur Wahl des FDP-Kandidaten aufgefordert.
Der in Sachsen populär-konservative CDU-Bundesvorsitzende Merz (66) kam extra nach Dresden, auch Sachsens Ministerpräsident ließ sich vor Hilberts Wahlkampfkarren spannen.
Und trotzdem schaffte der amtierende OB nur gut 32 Prozent. Strahlende Sieger sehen anders aus.
Im zweiten, entscheidenden Wahlgang ist ihm nun ein überraschend starkes rot-grünes Verfolgerfeld auf den Fersen.
Wenn sich SPD und Linke nun dazu durchringen, gemeinsam die grüne Eva Jähnigen (56) zu stützen, hätte Dresden die Chance, ein zweites Mal eine Frau an der Stadtspitze zu bekommen.
So viel ist sicher: Noch ist alles offen – der zweite Wahlgang wird spannend.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe & Holm Röhner