Im Radio war sie die "Kichererbse": Ex-Radiomoderatorin geht für die SPD ins Rennen!
Dresden - Mehr als 2000 Dresdner treten bei den Kommunalwahlen an, bewerben sich für ein Mandat im Stadtrat, den Ortschaften oder Stadtbezirken. Für die SPD geht Eileen Mühlbach (55) ins Rennen. Vielen Radiohörern ist die studierte Romanistin wegen ihrer tiefen Stimme bekannt.
Zwischen 1995 und 2001 moderierte Mühlbach (damals noch unter dem Namen Eileen Mägel) bei Radio PSR. Zuerst stand sie in Chemnitz vor dem Mikro, zog später weiter nach Leipzig und Dresden.
Bekannt ist sie vielen Hörern aus "Klaus und das Morgenteam" (mit Klaus Vorbrodt). "Ich war in diesem Land maßgeblich für mein Lachen berühmt. Die Morgenpost hat mich gelegentlich als 'Kichererbse' bezeichnet", erinnert sich der Ex-Radiostar.
Zum Spaß auf der Arbeit beigetragen hatte auch Kollege Steffen Lukas (54) mit dem beliebten "Sinnlos-Telefon".
Ein Highlight ihrer Laufbahn: die Moderation der Silvestershow zur Jahrtausendwende, wo auch die Prinzen auftraten.
Im Gespräch mit der TAG24 erklärt sie: "Ich wäre gerne zum MDR gegangen, wollte meine eigene Talkshow. 'Riverboat' war immer mein großer Traum." Doch vor die Kamera schaffte es die gebürtige Radebergerin nicht. "Ich habe das nie versucht", bedauert sie.
Wiedererkennungswert ihrer Stimme wurde Eileen Mühlbach zum Verhängnis
Erschwerend hinzu kam der Wiedererkennungswert ihrer Stimme, weshalb sie bei anderen Radiosendern keinen Fuß in die Tür bekam. "Das war wirklich tragisch, ich musste mich umorientieren."
Später wechselte die zweifache Mutter die Seite, arbeitete viele Jahre als Pressesprecherin für die SPD.
Seit 2017 ist sie Kanzlerin der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber (700 Studierende). Ihr Lieblingsinstrument? Natürlich: die Stimme, welche sie nebenberuflich auf Tagungen und Kongressen einzusetzen weiß.
Ganz egal ob Bürgermeister oder Briefträger: Als Radiomoderatorin habe sie gelernt, jedem auf Augenhöhe zu begegnen. "Ich habe keinen Respekt vor Hierarchien."
Für die SPD sitzt Eileen Mühlbach als Nachrückerin seit 2022 im Stadtrat. Dort ist sie kulturpolitische Sprecherin, engagiert sich für die Dresdner Kunst- und Clubszene und den ÖPNV-Ausbau.
Bei der Wahl am 9. Juni ist sie Spitzenkandidatin im Wahlkreis 4 (Klotzsche - Schönfelder Hochland).
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe (2)