Gegen Mobbing und Hass: Neue Bildungsprojekte an Sachsens Schulen
Dresden - Muss Demokratie gelernt werden? Ja, meint das Kultusministerium und baut an Sachsens Schulen die Demokratiebildung aus. Ein 16-köpfiges Expertengremium hat dafür das neue Handlungskonzept "W wie Werte" im Auftrag von Minister Christian Piwarz (48, CDU) überarbeitet.
"Demokratie darf nicht nur konsumiert werden, sondern sie lebt vom Mitmachen und Mitgestalten aller", sagt Piwarz. Das Konzept soll Schulleitungen und Lehrern ein zeitgemäßes Instrument an die Hand geben für die Demokratie- und politische Bildung ihrer Eleven.
Das Gros der Maßnahmen wird sofort umgesetzt. So wird etwa das Programm "Starke Lehrer – Starke Schüler" uneingeschränkt fortgeführt.
Fortentwickelt werden Projekte für Medienbildung und gegen Cybermobbing, Hassrede, Desinformation sowie Radikalisierung. Die Servicestelle "Lernorte des Erinnerns und Gedenkens" unterstützt künftig dauerhaft Schulen bei historisch-politischen Fahrten.
Außerdem sollen Schüler mehr in schulische Entscheidungen einbezogen werden. Angestrebt wird, eine fachunterrichtsfreie Stunde als "Klassenrat" im Stundenplan auszuweisen.
Demokratiebildung soll ab der Grundschule möglich werden
Roland Löffler (53) von der Landeszentrale für politische Bildung ist von dem Konzept überzeugt, denn es "bietet einen ganzheitlichen Blick und will mehr Verbindlichkeit – das gab es bisher so noch nicht in Sachsen".
Er lobt besonders, dass die Stundentafeln überprüft werden sollen, damit ab der Grundschule Demokratiebildung möglich ist.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, imago