Dresden - Der eskalierte Polizeieinsatz vor dem Dresdner Rathaus erreicht die Landespolitik: Der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion fordert Aufklärung vom Innenminister. Von der CDU wiederum gibt es Kritik an den Demonstranten.
Mehr als 2000 Dresdner demonstrierten am Donnerstag weitgehend gegen geplante Kürzungen. Doch dann kam es zu Gewalt: Aus Gründen der Gefahrenabwehr wollte die Polizei zu Demonstranten, die auf Fahnenmasten kletterten.
Teilnehmer behaupten, einige hätten das blockiert. Die Polizei wiederum berichtet von Schlägen, Tritten und Bissen gegen die Einsatzkräfte.
"Sieben Verletzte sprechen für sich", sagte Polizeisprecher Thomas Geithner (50) auf TAG24-Nachfrage über die Folgen. "Kein Einziger wurde durch Pfefferspray verletzt."
Die CDU kritisiert die Demonstranten scharf. "Mit dem zu lauten Protest und den Handgreiflichkeiten gegenüber Polizeibeamten ist eine Grenze im demokratischen Umgang miteinander überschritten", so Stadtrat Hans-Joachim Brauns (65, CDU). "Die Veranstalter haben sich hier einen Bärendienst erwiesen."
Linke kritisiert "klare Gefährdung"
Die Gescholtenen wiederum halten den Einsatz von Pfefferspray in der auch von Kindern besuchten Demo für unverhältnismäßig.
Ähnlich sehen es die Linken: "Der Einsatz von Pfefferspray gegen eine friedliche Menge, darunter Kinder, Jugendliche und ältere Menschen, ist eine klare Gefährdung und potenziell traumatisierend", beklagt die Dresdner Co-Vorsitzende Kristin Dänhardt (42).
Ihr Parteifreund Rico Gebhardt (61) fordert eine Aufarbeitung des Einsatzes, stellte am heutigen Montag eine Anfrage nach den Details des Einsatzes.