Es geht ums Schwarzfahren: SPD übernimmt Dissidenten-Anträge
Dresden - Ende März beendeten die vier Mitglieder der Dissidenten-Fraktion ihre Zusammenarbeit im Stadtrat.
Durch die Trennung haben sie bis zur nächsten Kommunalwahl (9. Juni) kaum noch politischen Einfluss, können etwa keine Anträge mehr einreichen.
In diese Lücke springt nun die SPD. Die Sozis wollen drei Anträge der zerbrochenen Fraktionsgemeinschaft weiterverfolgen.
Bei den Anträgen geht es um Weiterführung des Promenadenrings in der Innenstadt, die Erprobung einer neuen Form von Fahrradstellplätzen und die Entkriminalisierung von Schwarzfahren bei den DVB.
"Uns geht es um die Sache", erklärte SPD-Fraktions-Chefin Dana Frohwieser (46) die Patenschaft. "Nur weil sie ursprünglich von einer anderen Fraktion eingereicht wurden, macht es den Inhalt nicht falsch."
Dissidenten freuen sich über SPD-Hilfe
Ehemalige Mitglieder der Dissidenten nehmen die Unterstützung dankend an. "Wir erkennen darin auch eine Anerkennung unserer Stadtratsarbeit, die wir nach dem 9. Juni gern fortsetzen wollen", jubelten Michael Schmelich (69) und Johannes Lichdi (60).
Beide Polit-Veteranen treten bei der anstehenden Wahl für die neue Wahlplattform "Dissident:innen Dresden" an.
Titelfoto: Eric Münch, Steffen Füssel