Ein Barometer kostet 100.000 Euro: Bürgermeister will Fahrräder zählen

Dresden - Durch die angespannte Haushaltslage halbieren sich die finanziellen Mittel für den Radverkehr - auf nur noch 1,5 Millionen Euro pro Jahr. Trotzdem hat der Geschäftsbereich von Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) neue Projekte für die nächsten Monate geplant.

Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) und Straßenbauamtsleiterin Simone Prüfer (59) präsentierten das erste Dresdner Fahrradbarometer.  © Thomas Türpe

Eines davon ist schon jetzt im Zentrum zu sehen: Auf der St. Petersburger Straße (Höhe Kreuzstraße) steht Dresdens erstes Fahrradbarometer.

Der längliche Bildschirm zählt und zeigt die vorbeifahrenden Fahrräder für den Tag und das Jahr. Weitere Standorte sollen hinzukommen: am Sachsenplatz, der Wilsdruffer und Lennéstraße und am Dr.-Külz-Ring.

Kosten pro Exemplar: etwa 100.000 Euro, davon 65 Prozent vom Bund gefördert. "Wir müssen die Zahlen sprechen lassen", begründete Kühn die Maßnahme.

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Andere Verkehrsteilnehmer sollten mitbekommen, wie häufig viel befahrene Straßen auch von Radlern genutzt werden. Die Daten seien wichtig für die kommunale Verkehrsstatistik.

Auch das Abstellen von Fahrrädern möchte der Grünen-Beigeordnete einfacher und sicherer machen. Am Hauptbahnhof und Bahnhof Neustadt sind Fahrradparkhäuser (jeweils 800 Stellplätze) geplant. Zwölf weitere Bahnhöfe (beginnend mit Klotzsche) bekommen sogenannte Fahrradboxen (jeweils 24 Stellplätze, kostenpflichtig).

Auch hier wird ein beträchtlicher Teil der Baukosten (85 Prozent) gefördert.

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Auf der St. Petersburger Straße werden jetzt sichtbar die Radler gezählt.  © Thomas Türpe

Weitere Radfahrstreifen in Dresden noch für 2025 geplant

Eine Schonfrist bekommen Händler und Gastronomen an der Bautzner Straße. Da im Umfeld von Pfunds Molkerei noch an einem Wohnhaus gebaut wird, lässt das Straßen- und Tiefbauamt die seitlichen Fahrradstreifen (TAG24 berichtete) wohl erst 2026 aufpinseln.

Dafür werden noch in diesem Jahr weitere Radfahrstreifen auf Stauffenbergallee (Hammerweg bis Rudolf-Leonhard-Straße), Wormser Straße/Dürerstraße und Reicker Straße in Angriff genommen.

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