So will Dresden die Hitze aus der Stadt verbannen
Dresden - Wissenschaftler sind sich sicher: Die sommerliche Hitzebelastung in Dresden wird in den kommenden Jahren zunehmen.
Das Rathaus sorgt sich um besonders sensible Gruppen wie Senioren oder Schwangere. Ein Aktionsplan soll die Stadt in den kommenden Jahren widerstandsfähiger machen.
Obwohl die Temperaturen zuletzt angenehm mild waren, werben dieser Tage 70 Digitalbildschirme in der Stadt für mehr Hitzeschutz.
Auch im Fahrgast-TV der Straßenbahnen bekommt der Passagier klare Tipps mit auf den Weg: viel trinken, leichte Kost, ausreichend Abkühlung. Gesundheitsbürgermeisterin Kristin Kaufmann (47, Linke) hat das große Ganze im Blick: "Hitzeperioden werden sich ausweiten."
Zu diesem Schluss kommt auch ein Bericht des Berliner Robert-Koch-Instituts: Statt bislang zwei bis drei Hitzewellen pro Jahr könnten es bis Ende des Jahrhunderts vier bis sechs sein.
Dieses Schreckensszenario erfordert Anstrengungen auf allen Ebenen - und beginnt schon bei den Kleinsten. "Kitas sind für Kinder und Eltern wichtige Aufklärungsstellen, wenn es um das Wissen für den richtigen Hitzeschutz geht", erklärt Marit Gronwald (35), Klima-Expertin der Stadt.
DVB-Haltestellen sollen hitzeresistent werden
Und auch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ist sich das Fachpersonal über den Ernst der Lage im Klaren.
Im Wohnpark "Elsa Fenske" arbeitet die Belegschaft bereits heute an neuen Strategien im Umgang mit Hitze.
"Dabei geht es um das frühere Aufstehen in den kühlen Morgenstunden, aber auch kalte Speisen und die punktuelle Nachrüstung mit Klimaanlagen", erklärt Matthias Beine (60), Geschäftsführer beim Dresdner Pflegedienstleister Cultus (1000 Mitarbeiter).
Sogar DVB-Haltestellen werden jetzt auf Hitzeresistenz getrimmt. An der Julius-Vahlteich-Straße (Gorbitz) kann mit einer heckenartigen Begrünung an den Haltestellenhäuschen "die Verschattung erhöht" werden. Weiteres wichtiges Projekt: Zahl der Trinkwasserbrunnen sukzessive erhöhen.
Von denen gibt es bislang insgesamt zehn, dieses Jahr kommt ein elfter am Trachenberger Platz (Pieschen) hinzu.
Titelfoto: IMAGO / Christian Ohde, Steffen Füssel