FDP übt scharfe Kritik an neuer Innenstadt-Kampagne in Dresden: "PR ohne Substanz"
Dresden - Aus der Dresdner FDP-Fraktion wird scharfe Kritik an der neuen Werbe-Kampagne des Rathauses laut. Es sei "beschämend", dass Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) durch Plakate mit der Aufschrift "Dresden findet InnenStadt. Mit dir!" die Besucher-Flaute bekämpfen will.
"Statt auf Substanz und Problemlösungen setzt der grüne Bürgermeister auf PR und Chichi. (...) Unfassbar viel Geld wird in Symbolaktionismus und Bürgerbeteiligungsmaßnahmen versenkt, die es alle schon mal gab und die alle nicht erfolgreich waren", bemängelt Holger Zastrow (54, FDP), Chef der Stadtratsfraktion.
Neben der Investition in neue Plakate würden zur Belebung der City allein rund 1,2 Millionen Euro für das Projekt "Kreativ.Raum.Börse" ausgeschüttet werden. Davon sollen bis Ende 2024 Ladenlokale in der Innenstadt angemietet werden, in denen dann einzelne, handverlesene Künstler ausstellen dürfen.
"Die Frage muss erlaubt sein, wem das eigentlich hilft und nützt und ob man so viel Geld nicht anders viel effektiver einsetzen könnte?", so Zastrow.
In Dresden mangele es nicht an Ideen. Es mangele an der Bereitschaft, etwas zu verändern. "Stefan Kühn tut alles dafür, dass es für die Innenstadt immer schwerer wird."
FDP will Kurswechsel im Bereich Parken, Ordnung, Sicherheit und Veranstaltungen
Um wieder mehr Besucher ins Stadtzentrum zu locken, schlägt die FDP einen Kurswechsel beim Thema "Parken" vor. Schließlich hätten Studien gezeigt, dass das Vorhandensein von ausreichenden und bezahlbaren Parkplätzen in der City von herausragender Bedeutung sei.
"Stattdessen werden immer mehr Parkplätze vernichtet und an der Gebührenschraube gedreht. Das hält Besucher sichtbar von der Innenstadt ab", meint Zastrow.
Nach wie vor würden zudem wirkungsvolle Konzepte gegen die zunehmende Drogenkriminalität am Wiener Platz und für eine saubere Innenstadt mit ausreichend vorhandenen, öffentlichen Toiletten fehlen.
Auch die in Dresden vorhandene Großveranstaltungs-Förderung würde in persönliche Lieblingsprojekte umgeleitet, "anstatt sie für große Publikumsmagnete, wie vom Stadtrat vorgesehen, einzusetzen", mahnt der 54-Jährige.
"Alles in Dresden ist schwer, zäh und überbürokratisch. Alles geht viel zu langsam (...)", so Zastrow weiter. Wenn man jetzt wieder mal reden wolle, koste das erneut die Zeit, die man nicht mehr habe.
Titelfoto: Montage: Eric Münch, Petra Hornig