Jetzt will Dresden die Anwohner schröpfen: Parkausweise sollen viermal so teuer werden

Dresden - Mit Einrichtung des jüngsten Areals rund ums Uniklinikum gibt es jetzt 22 Bewohnerparkgebiete in der Stadt. Wer sein Auto dort abstellt, muss in der Regel für einen Parkschein zahlen oder hat beim Rathaus einen gebührenpflichtigen Bewohnerparkausweis beantragt. Das Rathaus plant nun, die Kosten dafür zu vervielfachen und noch mehr solcher Gebiete einzuführen.

Noch braucht man keinen Ausweis an der Reisewitzer Straße in Löbtau.
Noch braucht man keinen Ausweis an der Reisewitzer Straße in Löbtau.  © Eric Münch

Aktuell gibt es 10.000 gültige Bewohnerparkausweise. Die Gebühren dafür haben sich seit 1993 nicht erhöht. Bislang zahlen Anwohner, die im betroffenen Gebiet wohnen, 30 Euro für ein Jahr oder 50 Euro für zwei Jahre.

Eine Gesetzesänderung ermöglicht es den Kommunen seit 2022, an der Preisschraube zu drehen, wovon OB Dirk Hilbert (53, FDP) Gebrauch machen will. So sollen sich die Kosten ab Juli 2025 auf 120 Euro für ein Jahr und 216 Euro für zwei Jahre etwa vervierfachen.

Außerdem plant das Rathaus weitere Bewohnerparkgebiete einzurichten. Ziel sei es, die Verfügbarkeit von Parkplätzen für die Anwohner zu verbessern, da viertelfremde Fahrer blechen müssten. Allerdings garantiert der Ausweis keinen Parkplatz. Wenn alle besetzt sind, hat man Pech.

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Neue Areale sind etwa im Umfeld der TU, Städtischen Klinikums (Friedrichstadt), Leipziger Straße, Hauptbahnhof Süd, Striesen West und Zentralhaltestelle Kesselsdorfer Straße geplant. Das Rathaus erwartet, dass so rund 10.000 weitere Ausweise ausgestellt werden, rechnet mit künftigen Mehreinnahmen von über einer Million Euro pro Jahr.

Dafür müsste aber eine Mehrheit im Stadtrat zustimmen.

In Löbtau ist die Einführung von einem Bewohnerparkgebiet in der Zukunft geplant.
In Löbtau ist die Einführung von einem Bewohnerparkgebiet in der Zukunft geplant.  © Eric Münch
Wer hier parken will, benötigt einen Bewohnerparkausweis oder muss einen Parkschein bezahlen.
Wer hier parken will, benötigt einen Bewohnerparkausweis oder muss einen Parkschein bezahlen.  © Thomas Türpe
Die grünen Ausweise sollen bald deutlich mehr kosten.
Die grünen Ausweise sollen bald deutlich mehr kosten.  © Thomas Türpe
OB Dirk Hilbert (53, FDP) will massiv an der Gebührenschraube drehen.
OB Dirk Hilbert (53, FDP) will massiv an der Gebührenschraube drehen.  © Norbert Neumann
AfD-Fraktions-Chef Thomas Ladzinski (35).
AfD-Fraktions-Chef Thomas Ladzinski (35).  © Petra Hornig
Grünen-Stadträtin Ulrike Caspary (57).
Grünen-Stadträtin Ulrike Caspary (57).  © Thomas Türpe
Stadtrat Veit Böhm (59, CDU).
Stadtrat Veit Böhm (59, CDU).  © Thomas Türpe

Erhöhte Parkgebühren für Dresdner: "Massiver Widerstand" angekündigt

Trotz Bewohnerparkgebiets fast immer voll geparkt ist die Alaunstraße in der Neustadt.
Trotz Bewohnerparkgebiets fast immer voll geparkt ist die Alaunstraße in der Neustadt.  © Thomas Türpe

"OB Hilbert versucht hier auf dem Rücken der Anwohner von Bewohnerparkgebieten die klamme Stadtkasse aufzubessern. Dem werden wir uns entgegenstellen", sagt AfD-Fraktions-Chef Thomas Ladzinski (35).

"Auf der einen Seite sollen Autofahrer und Autobesitzer die Haushaltslöcher in der Stadtkasse stopfen, auf der anderen Seite werden sie, wo es nur geht, ausgebremst und drangsaliert", kündigt Fraktions-Chef Holger Zastrow (55, Team Zastrow) "massiven Widerstand" an.

Für CDU-Stadtrat Veit Böhm (59) ist es "nicht unsere Vorzugsvariante um Haushaltslöcher zu stopfen". SPD-Stadtrat Stefan Engel (31) entgegnet dazu: "Wer pauschal alles ablehnt, handelt zutiefst populistisch. Ich bin gespannt, wie diese Fraktionen das Haushaltsloch schließen wollen."

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BSW-Fraktions-Chef Ralf Böhme (51) sieht den Plan "als Einzelmaßnahme eher kritisch, möglicherweise als Teil eines zustimmungsfähigen Haushalts". Die Linken wollen die Vorlage "kritisch prüfen". Die Grünen unterstützen "diese angemessene Gebührenerhöhung": Die aktuelle Gebühr decke nicht mal den Verwaltungsaufwand, so Rätin Ulrike Caspary (57).

Es entstehe zudem mehr Platz im Wohngebiet. Nicht nur für Autos, sondern auch für sichere Schulwege, Bäume oder Gastronomie.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, Norbert Neumann

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