Bürgermeister Kühn mit neuen Experimenten: Diese Verkehrsversuche stehen Dresden bevor

Dresden - Mit Verkehrsversuchen will Baubürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) insbesondere Straßen sicherer machen.

Auf der Kesselsdorfer Straße wird eine Autospur für Radler freigemacht.
Auf der Kesselsdorfer Straße wird eine Autospur für Radler freigemacht.  © Norbert Neumann

Die zeitlich begrenzten Experimente sind der Praxistest: "Manche Sachen kann man berechnen und simulieren. Aber Zahlen und Daten können nicht immer menschliches Verhalten vorhersagen", sagt Kühn.

Verkehrsversuche dürfen auch scheitern, wie die Erfahrungen am Blauen Wunder gezeigt haben. Einige Tests laufen aktuell noch, weitere starten in Kürze.

Bevor die Kesselsdorfer Straße weiter ausgebaut werden kann, testet das Rathaus seine Planungen. In den kommenden Tagen starten Vorbereitungsarbeiten. In stadtauswärtiger Richtung zwischen Reisewitzer Straße und Rudolf-Renner-Straße wird eine Autospur für Radler freigemacht.

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Fahrzeuge teilen sich eine Spur mit den Bahnen. Zwischen Bünau- und Wernerstraße wird die Straße zudem stadtauswärts für den KFZ-Verkehr gesperrt. Autos fahren über Reisewitzer und Wernerstraße.

Bis 6. Oktober läuft das Experiment, wird dann ausgewertet, auch mit Blick auf mögliche längere Fahrzeiten des ÖPNV. Kosten: 100.000 Euro.

Verkehrs- und Baubürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) hat noch viel vor.
Verkehrs- und Baubürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) hat noch viel vor.  © Thomas Türpe

Weiterer Verkehrsversuch auf Carolabrücke

Auf der Carolabrücke müssen Autofahrer eine von zwei Fahrspuren abgeben.
Auf der Carolabrücke müssen Autofahrer eine von zwei Fahrspuren abgeben.  © Norbert Neumann

Ab zweiten September bis Jahresende treten Autofahrer auf der Carolabrücke stadteinwärts eine von zwei Fahrspuren an Radler ab. Denn die müssen sich bislang mit Fußgängern einen Weg teilen, was zu Konflikten führt. Das wird auch weiterhin möglich sein.

Ein Ziel des Experiments ist es darum herauszufinden, wie viele Radler den neuen Fahrstreifen überhaupt nutzen.

Am Carolaplatz wird die Fußgängerinsel vergrößert, die Spuraufteilung geändert. Die Vorbereitungsarbeiten starten ab 19. August.

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Bereits beendet und nun dauerhaft angeordnet ist die Tempo-30-Regelung am Terrassenufer.

Der Verkehrsversuch (mit Analysen im Vorfeld und danach) hatte ergeben, dass gut zwei von drei Autofahrern den Mindestabstand (1,50 Meter) beim Überholen von Radlern nicht einhielten. "Erschreckend!", so Kühn.

Die Reduzierung der Geschwindigkeit führte zu weniger Überholmanövern.

Am Terrassenufer gilt jetzt dauerhaft Tempo 30.
Am Terrassenufer gilt jetzt dauerhaft Tempo 30.  © Steffen Füssel

Neue Umweltspur sorgt für Zeitersparnis im ÖPNV

Die Umweltspur am Flügelweg darf nur von Radfahrern und Bussen genutzt werden.
Die Umweltspur am Flügelweg darf nur von Radfahrern und Bussen genutzt werden.  © Petra Hornig

Bis 20. Oktober testen Rathaus und DVB noch die Umweltspur am Flügelweg. Eine Autospur wurde zugunsten von Radlern und DVB-Bussen (Linien 70 und 80) gekürzt.

Positives Zwischenergebnis: eine Minute Zeitersparnis bei den Bussen.

Radler nehmen die Spur gut an, der befürchtete Rückstau von Autos sei laut DVB ausgeblieben.

Im September will das Rathaus die Ergebnisse präsentieren, in den Herbstferien könnte die Umweltspur dauerhaft eingeführt werden.

Die Umgestaltung der Seestraße kommt bei Dresdnern gut an.
Die Umgestaltung der Seestraße kommt bei Dresdnern gut an.  © Eric Münch

Um die überhitzte und wenig einladende Seestraße neben dem Altmarkt attraktiver zu gestalten, ist sie jetzt bis Oktober Fußgängerzone mit Sitzmobiliar und Pflanzbeeten.

Das Feedback laut Verwaltung sei positiv. Wie man die Passage später dauerhaft schöner gestaltet, hänge auch noch von der nahen Quartiersentwicklung ab.

Kosten (mit Fördermitteln): 334.000 Euro.

Titelfoto: Montage: Norbert Neumann, Thomas Türpe

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