Dresden und die Erderwärmung: Rathaus führt "Klima-Check" ein
Dresden - Es geht ums große Ganze!
Das muss der Stadtrat bei seinen Entscheidungen eigentlich schon immer im Blick haben. Zu den stadtweiten Auswirkungen kommen nun aber auch noch die aufs Klima hinzu.
Damit die bei Bau-, Verkehrs- und Energieversorgungsvorhaben auch adäquat berücksichtigt werden können, wird nach den Sommerferien der "Klima-Check" eingeführt.
Dabei werden alle Vorlagen aus diesen Bereichen, über die der Rat zu entscheiden hat, zuvor einer "Klimawirkungsprüfung" unterzogen.
"Der Dresdner Klima-Check macht deutlich, ob in einer Vorlage der Verwaltung dem Ziel Klimaschutz Rechnung getragen wird", erklärt Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (55, Grüne).
Durchgeführt wird die Prüfung vom dem Amt in der Stadtverwaltung, das die jeweilige Vorlage erstellt, unterstützt vom Klimaschutzstab und dem Umweltamt.
SPD-Mann: "Klima-Check" darf kein Papiertiger werden
"Geprüft werden Kriterien wie der Energiebedarf eines Gebäudes und die Nutzung von Solaranlagen. Bei Verkehrsprojekten fließen beispielsweise die Auswirkungen auf den Rad-, Bus- und Bahnverkehr mit ein", so Jähnigen.
Die Ergebnisse landen dann in einer Tabellenkalkulation, an deren Ende eine Einteilung der Auswirkungen in sechs möglichen Stufen steht. Die reichen von "erheblicher Verschlechterung" bis zu "erheblicher Verbesserung" oder es wird festgestellt, dass das Vorhaben "keine Relevanz" für das Klima hat.
Der personelle und zeitliche Aufwand soll dabei laut der Umweltbürgermeisterin bei etwa einer Stunde pro Vorlage liegen. "Zusätzliche Kosten entstehen der Stadtverwaltung nicht", betont die Bürgermeisterin.
SPD-Stadtrat Stefan Engel (28) freut die Einführung des Klima-Checks. Doch er mahnt: "Der Klima-Check darf kein Papiertiger werden. Daraus müssen auch konkrete Verbesserungen bei der Erarbeitung entsprechender Vorlagen folgen."
Die Entscheidung liegt am Ende aber beim Stadtrat. Engel: "Alle Fraktionen sind gut beraten, den Klima-Check in Zukunft ernstzunehmen."
Titelfoto: Oliver Killig/ dpa/Thomas Türpe