Nach 30 Jahren Diskussion! Wird's jetzt endlich was mit dem Ullersdorfer Platz?
Dresden - Schon seit drei Jahrzehnten wird im Rathaus über den Umbau des Ullersdorfer Platz in Bühlau diskutiert. Nun legt die Stadtverwaltung neue Pläne vor, wie sie den unübersichtlichen Verkehrsknoten im Nordosten sicherer und gleichzeitig attraktiver für den Aufenthalt machen will.
Die Diskussionen reichen bis Anfang der 1990er-Jahre zurück. "Ich habe das Projekt geerbt, so wie es mein Vorgänger von seiner Vorgängerin geerbt hat", sagt Verkehrsplaner André Zschoge (42).
Die aktuelle Planung geht auf Stadtratsbeschlüsse von 2010 und 2016 zurück. Anders als frühere Ideen, die allein den Verkehr optimieren wollten (etwa mit vierspuriger Bautzner Straße), ist der Verwaltung nun auch der städtebauliche Aspekt wichtig.
Heißt: Der neue Ullersdorfer Platz soll auch zum Aufenthalt einladen, sich in den ländlich anmutenden Bühlauer Raum einfügen.
Und das soll so geschehen: Die bestehende Gleisschleife soll Richtung stadtauswärts zur Rossendorfer Straße (und dem Feld östlich davon) verlegt werden, soll sich "sensibel in die Landschaft einbetten".
Auch sollen dort ein P+R-Parkhaus (250 Plätze) und Mobi-Punkt entstehen.
Baubeginn am Ullersdorfer Platz nicht vor 2031
Autofahrer sollen sich auf der Bautzner Landstraße künftig eine Spur mit der Straßenbahn teilen. Radler erhalten dafür mehr Platz. "Mit der geplanten Umgestaltung verbessern wir die Situation für alle Verkehrsteilnehmer erheblich", sagt Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne).
Der neue Ullersdorfer Platz soll zudem begrünt werden, gut zu Fuß erreichbar sein und einen großen Pavillon mit Kiosk oder Café erhalten.
Über 56 Millionen Euro soll das alles kosten. Das Verfahren ist so umfangreich (auch Häuser müssen abgerissen werden), muss noch Gremien und Genehmigungsverfahren durchlaufen. Laut Kühn sei ein Baubeginn "frühestens 2031" möglich.
Kritik kommt von SPD-Stadträtin Kristin Sturm (37): "Das wir nun weitere acht Jahre verlieren verdeutlicht das Planungsversagen der Stadtverwaltung".
Titelfoto: Petra Hornig